Veljanov - Nie Mehr / Königin Aus Eis

Veljanov - Nie Mehr /...

Alexander Veljanov war für mich stets einer der besten Vokalisten der Independent-Szene und einer der überzeugendsten Interpreten überhaupt. Seine markante Stimme, sein Timbre und seine Fähigkeit, unterschiedlichste Kontexte und Facetten in Songs zu interpretieren, sind einzigartig. Neben meiner Begeisterung für Deine Lakaien bin ich daher auch ein großer Bewunderer von Veljanovs Solowerken. Mit Secrets Of The Silver Tongue und The Sweet Life hat der gebürtige Mazedonier in der Vergangenheit bereits zwei wundervolle Soloalben veröffentlicht, die mit ihrer Vielseitigkeit sowohl Kritiker als auch Fans beeindruckten.

Demnächst erscheint mit Porta Macedonia endlich das lang erwartete dritte Soloalbum von Veljanov. Die erste Single-Auskopplung daraus umfasst die beiden Songs „Nie mehr“ und „Königin aus Eis“, die jeweils in zwei unterschiedlichen Versionen auf der Maxi-CD vertreten sind. Wer Veljanov kennt, weiß, dass er sich stets mit deutschen Texten schwergetan hat. Umso überraschender ist es, dass er sich gerade in seinem Geburtsland Mazedonien bei der Arbeit an seinem neuen Album der deutschen Sprache zugewandt hat.

Im Gegensatz zu Veljanovs oft verklausulierten und kryptischen englischen Texten sind die Bilder, die er in deutscher Sprache entwirft, deutlich direkter und klarer. So ist „Nie mehr“ eine wütende Abrechnung mit einer gescheiterten Sehnsucht, während in „Königin aus Eis“ das Märchen der Schneekönigin neu erzählt wird. Leider gelingt es Veljanov nicht, die Magie seiner englischen Texte vollständig ins Deutsche zu übertragen. Die beiden neuen Songs hinterlassen daher eher gemischte Gefühle.

Auch musikalisch geht es recht direkt zu: „Nie mehr“ ist eine wuchtige Rocknummer ohne Schnörkel, „Königin aus Eis“ eine elektronische, fordernde Dancenummer. Vom Scott-Walker-ähnlichen Charme seines Debüts und den großen Pop-Chansons seines zweiten Soloalbums ist nicht mehr viel übrig. Hier vermisse ich die Konsequenz und Einzigartigkeit, die Veljanovs Werke sonst so besonders machen. Zudem liefert Covenant mit ihrem Remix von „Königin aus Eis“ ein derart unrhythmisches, uninspiriertes Geblubber ab, dass der Song jeglicher Farbigkeit und jeglichen Charmes beraubt wird.

Alles in allem stellt sich einfach nicht die gewohnte Faszination und das Gänsehautgefühl ein, für die ich Veljanovs Musik so schätze. Von bloßem Mittelmaß zu sprechen, wäre sicherlich übertrieben, dennoch bleibt ein etwas fades und irritiertes Gefühl zurück. Vielleicht weiß ja das Album mehr zu überzeugen als sein Vorbote? Wir werden hören...

Medienkonverter.de

Wir verwenden Cookies zur Optimierung unserer Webseite. Details und Einstellungen finden Sie in der Datenschutzerklärung und im Privacy Center. Ihre Einwilligung ist jederzeit widerrufbar. Soziale Netzwerke & Drittanbieter-Inhalte können angezeigt werden. Mit „Alle akzeptieren“ stimmen Sie (widerruflich) auch einer Datenverarbeitung außerhalb des EWR zu (Art. 49 (1) (a) DSGVO).