Die „Septic“-Reihe muss an dieser Stelle wohl nicht mehr vorgestellt werden. Daher belassen wir es bei einer aufrichtigen Gratulation zum zehnjährigen Jubiläum und schicken ein Dankeschön hinterher - für die vielen tollen Songs, die uns Stefan Herwig auf diesem Weg in den letzten zwölf Jahren kredenzt hat. Auch auf der zehnten Ausgabe wendet der Dependent-Chef ein bewährtes Rezept an. Geboten wird eine Mischung aus Labelbands, die zumindest hierzulande noch etwas PR gebrauchen können (Imperative Reaction, System Syn), etablierten Dependent/Metropolis Bands mit Remixen (KMFDM, Dismantled), vermeintlichen Newcomern (Radical G, Volt 9000, Angels Of Agony) und dem unvermeidbaren aber auch unvergleichlichen Frank M. Spinath (Seabound…äh…Edge Of Dawn und Ghost & Writer). Dazu Überraschendes wie erstaunlich poppige Diskonnekted, erstaunlich gute Legacy Of Music (Dank Mesh Sänger Mark Hockings am Mikro) und erstaunlich „historisch“ klingende Crash Course In Science. Dazu das typische Cover in neuer Farbgebung und ausführliche Credits vom Boss selbst. Reicht das noch für einen überdurchschnittliche Bewertung? Eher nicht. Die Newcomer sind interessant, aber nicht überragend. Was auch für die Remixe gilt und den Ausblick auf neue Spinath Alben. „Mauerradio“ von der Berliner Patenbrigade, die Ballade von Mesh (respektive Legacy of Music) sind ebenfalls gut und Acretongue sowieso. Aber es fehlt ein richtiger Knaller und echtes Clubfutter. Trotz allem, „Septic X“ lässt sich gut durchhören und steckt 90 Prozent alle aktuellen Genre-Compilations locker in die Tasche.