Einen Doppelwhopper aus dem Clubland beschert uns Ministry of Sound mit der ‚Radiodisco’ Compilation von Boris Dlugosch, das ist der Remixer der gerne schon mal zu Unrecht auf Molokos ‚Sing it Back’ reduziert wird. Genau dieser hat nämlich eine Radiosendung mit ebensolchem Namen in Hamburg bei der sich regelmäßig Größen aus dem Clubland einfinden um Gastsets aufzulegen. Heut gibt sich Radioslave die Ehre, der erst kürzlich in der Misch Masch Reihe die Platten gedreht hat. Jeder der beiden füllt einen Silberling und zusammen verpackt kommen diese in einem farblich recht aggressiven aber durchaus gut designten Digipak daher. Den Anfang macht Boris Dlugusch und legt dabei eine Glanznummer aufs Parkett. Was seinen Mix auszeichnet ist die Breite der verwendeten Tracks. Mit Trentemoellers ‚Moan’, das anscheinend in keinem Mix der letzten Jahre fehlen darf, zugegebenermaßen aber auch noch immer nicht langweilig ist und dem hervorragend gelungenen ‚Loosing Touch’ geht’s los. Locker geht’s durch Electro, Hause und Indiedance. Hervorzuheben sind. Neben neuen Tracks sind auch bereits etwas ältere Nummern von Zoot Woman, The Knife oder Egoexpress passend verwoben. Gut und abwechslungsreich zusammengestellt kann man dieses Mix getrost durchlaufen lassen. Radio Slaves Mix enthält ebenfalls gelungene Tracks mit guten Übergängen. Wie bereits bei der letzten CD ist Matt Edwards dabei manchmal zu sehr auf seine eigenen Remixes fixiert, zum Glück jedoch diesmal nur partiell. Dass die Mixes gut sind und wunderbar zueinander passen, darüber braucht man nicht reden, allerdings wiederholt er sich damit natürlich auch streckenweise. Zum Glück aber eben nur streckenweise so dass er bei diesem Mix besser die Kurve bekommt als noch bei Misch Masch, vielleicht auch weil er diesmal den Tracks jeweils etwas mehr Zeit einräumt und diese noch besser zur Geltung kommen. Heraus kommt eine schöne minimale Breitseite und Radio Slaves eigener Track ‚Modena’ ist mit das Highlight dieses Silberlings. Gutes Clubfutter im schicken Design. Wer das Genre mag ist hier gut bedient.