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Various Artists - From The Middle Of Nowhere
Ich persönlich finde es interesant, dass viele Bands unter anderem den Weg gehen, ihre Songs dem hungrigen Fan Volk umsonst und legal zur Verfügung zu stellen. Beispiele gibt es viele - mir persönlich sind u.a. in letzter Zeit der Doom Tribute mehrerer französischer Bands, sowie die frei downloadbare (wieder mal ein schönes eingedeutschtes Wort ?) EP des progressive Trance/Techno Projektes October Rust aus Amsterdam aufgefallen. Die Frage ist nun, ob diese Musik dann zwangsläufig schlechter ist, als solche die auf CD gegen harte Euro angeboten wird. Das kann ich aus meiner Sicht klar verneinen. Beide o.g. Projekte haben bessere Songs am Start als manche nur käuflich erhältliche Veröffentlichungen. Aber diese Diskussion werde ich hier nicht weiterführen, sondern die hier aktuell von den Machern so selbstbewusst angepriesene Compilation vorstellen. Im Info Sheet steht sogar zu lesen, man wolle die Tradition guter und innovativer deutscher Elektronik Musik fortführen. Nun ja, bei solchen Behauptungen wird man als Schreiberling auch schonmal etwas vorsichtig. Hinzu kommt noch, dass ich die Musiker persönlich kenne, aber trotzdem versuchen muss, neutral zu bleiben. Leider fand sich kein anderer Redakteur. Der Name des Projektes "From The Middle Of Nowhere" bezieht sich auf die Gegend, aus welcher die 3 beteiligten Musiker kommen. Dieses ist Siegen-Wittgenstein in Südwestfalen. Ja, man hört wirklich so gut wie gar nichts an interesanter elektronischer oder dunkler Musik von dort. Das wollen die drei Bands ändern und es ist auch durchaus gelungen. Los geht´s mit einem von Flächenklängen und Arpeggios getragenen Intro...dann direkt in die Vollen mit dem ersten WOMP Titel: "(666) - Das Ende" ist ein flotter, sicher für die Tanzfläche geeigneter Track, den ich in die Industrial Dance Ecke einordnen würde. Deutschsprachige Sprachsamples, sowie gelungene, druckvolle Drums zeichnen das Stück aus. Alpha Quadrant danach zeigt mit "Frozen Souls 2006", dass es nicht immer voll brettern muss, sondern - trotz relativ durchgängigen 4/4 beats - es auch mal Ruhepausen, sowie sehr sphärische Elemente bestehend aus Flächen und Choralsamples, geben kann. Das, sowie der spärlich engesetzte Sprechgesang und interesante Synthi Sounds, sollte viele Fans dunkelektronischer Musik ansprechen. whiteout, ein Mann Projekt aus Erndtebrück, trägt dann 2 Stücke bei, die man durchaus in die experimentelle Ecke, vermischt mit Ambient und Noise Versatzstücken, einordnen kann. Irgendwie ist der Sound auch ziemlich schwer zu beschreiben, aber interesant, wobei man bei "Day 3" doch die relative Eintönigkeit kritisieren könnte. Aber das war vermutlich vom Macher so gewollt. Nach diesen experimentellen Ausflügen geht es nun mit dem Bürgerkrieg weiter. Und das ist wörtlich zu nehmen, da Samples aus englischsprachigen Nachrichtenmeldungen (CNN?) über den Bürgerkrieg am Balkan eingebaut wurden. Das Stück ist am Anfang relativ Techno-lastig, mit einem monoten Bass und hellen, etwas nervös wirkenden Percussions. Allerdings ändert sich das mit der Zeit, denn ab ca. der Mitte mutiert das Stück mehr in die Electro/Synthie Ecke und bietet Melodien, sowie veränderte Drum Rythmen. Also auf jeden Fall bis zum Ende hören und nicht ungeduldig weiterskippen :) Es bleibt kriegerisch: Eurocide haben hier einen Top Remix von WOMPs "European War" abgeliefert. Das knallt - Feindflug könnten es vermutlich nicht viel besser machen. Nun wird´s düster: "Forgotten Place" geht schon in die Dark Ambient Ecke. Allerdings ist auch hier ein monotoner beat vorhanden. Leider klingt es mir persönlich etwas zu "noisig", evtl. hat man es hier etwas mit distortion übertrieben. Interesant aber der weibliche Choral Part und der im Hintergrund bedrohlich, monoton daherkommende Synth Sound. Nun wird´s ziemlich abgefahren, Patrick aka whiteout spielt hier voll seine Stärken aus, was merkwürdige Klänge und irgendwie "verwirrt" programmierte Beats angeht. Der Name des Tracks passt hier wie die Faust auf Auge. Für den Abschluss des Samplers wurde wieder WOMP in die Pflicht genommen. Mhh, der "Lebensoundtrack" beginnt verhalten, um dann aber fast in einen martialischen Marsch umzuschlagen. Als Outro okay, aber nicht herausragend. Einen Bonus gibt´s noch in Form des Alpha Quadrant Mixes von "Totes Fleisch" (Original Artist war Sacred Implant, das Projekt läuft nun aber unter "Lust For Blood"). Mit dem Terminal Choice Song gleichen Namens hat das hier übrigens nichts zu tun. Es mag aber sein, dass der Macher es als eine Art Persiflage auf dieses Stück angedacht hat. Man beachte die doch ziemlich "kranken" deutschsprachigen Lyrics. Kann mich nicht dazu durchringen diesen Mix wirklich zu mögen, nun ja, er klingt moderner von Sounds her als die Vorlage und die Stimme wurde in den Hintergrund gepackt, aber irgendwie ist mir das Original lieber. Einen Auschnitt davon gibt es hier: www.myspace.com/thelustforblood An der Spielzeit von ca. 53 Minuten ist klarerweise gar nichts zu meckern, da es ja sowieso für "lau" ist. Eine klare Empfehlung kann ausgesprochen werden, insbesondere da das Preis/Leistungsverhältnis hier natürlich kaum zu überbieten ist. Die Compilation ist mit der eingeschränkten Creative Commons Lizenz ausgestattet, d.h. heisst die Songs können verbreitet werden, aber nicht ohne Einwilligung der Rechteinhaber verändert, gemixt oder kommerziell genutzt werden. 192 kbps MP3s bieten eine ausreichende Soundqualität. Runterladen ist also angesagt :)
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