Das junge Rotterdamer DIY-Label Mindtrick Records hat, in Kollaboration mit Redrum Recordz, als vierten Release den Sampler "Frequencies Of The Mind" zusammengestellt und gewährt damit einen Einblick in das Repertoir seiner Künstler. Gründer Guido v.d. Brink alias Atiq wollte mit dem Label eine Plattform schaffen für genre-übergreifende, experimentelle (aber mehr oder weniger tanzbare) elektronische Musik. So bewegt sich dieser Sampler zwischen Dubstep, Breakcore und Drum and Bass bzw. Jungle, und bietet dabei downtempo-nahe Impressionen sowie schnelle, brachiale Beats. Als erstes kommt The Eerier Child zum Zug und serviert in virtuoses Wobble-Bass-Gefrickel eingelegte Filmsamples mit einem Dubstep-Rhythmus, der zur zweiten Hälfte unerwartet zu einer Art four-to-the-floor Beat übergeht. Jungle- und Breakcore-Produzent Mike Redman alias Deformer holt den Hörer mit trocken arrangiertem, vordergründigem Bass-Kick und Konzentration auf die Percussions jedoch wieder vom Spielplatz herunter. Atiq führt diese Tendenz mit markanten Beats und bedrohlicher Bassline fort. Hierbei zieht er das Tempo etwas an, bevor The Eerier Child mit "Into The Sun" den Hörer wieder zurücklehnen lässt zu Akustik-Gitarren-Samples und gemächlicherem Takt. Danach geht es mit Enk im Drum and Bass-Stil und mit Transformers-Sample wieder schneller zur Sache, was er mit "Like Broken Glass" fortsetzt, dort jedoch ein wenig freundlicher und geschmeidiger. EVS liefert geradezu sphärische Synths und dubbige Bassline, und Knex frönt dem Wobble-Bass in Dubstep-Manier. Deformer's zweiter Beitrag konfrontiert die Hörer, wie schon zuvor, mit der basslastigen Realität hämmernder Kicks. Teils gepaart mit einem dissonanten Fiepen wirkt es etwas irritierend hypnotisch und sollte wohl nicht als Loop über längere Zeit genossen werden. Im Grunde waren die bisherigen Tracks letztendlich aber nur die Vorbereitung auf Charly Linch und Broken Note, die am Ende des Albums nochmal aggressivere Töne anstimmen und das Spektrum in Richtung Breakcore ausdehnen. "Frequencies Of The Mind" ist abwechslungsreich genug, um nicht zu langweilen, und homogen genug, um nicht so zu klingen, als ob die Lieder willkürlich zusammengewürfelt worden wären. Dies könnte neben der Auswahl der jeweiligen Lieder unter anderem an der relativen Nähe zwischen den angeschnittenen Genres liegen. Die hier vorliegende Auswahl ist aufgrund der teils ruhigen und melodiösen Sequenzen verhältnismässig leicht zugänglich. Wer sich für diesen Genre-Mix begeistert und nicht unbedingt erwartet, dass immer mit 180BPM nach vorne gestürmt wird, kann sich diese Veröffentlichung und Mindtrick Records einmal näher anschauen.