Diese neue Ausgabe des Electronic Manfesto eröffnet und beschließt das vierte und letzte Kapitel in jener Reihe. Daher auch der bezeichnende Namenszusatz "Epitaph. The End Chapter". Das französische Label M-Tronic versammelt einige mehr oder minder namenhafte Künstler auf dieser Compilation, die im weitesten Sinne dem Electronic zugeordnet werden kann, aber eigentlich ist die Anzahl der Musiker mit jener der verschiedenen auf dem Sampler vorhandenen Stile gleichzusetzen. Vorwegnehmend kann "Electronic Manifesto 4. Epitaph. The End Chapter" eine relaxte Grundstimmung attestiert werden, auch wenn ein paar Tracks für die Tanzflächen der Republik herhalten können. Der Sampler geht jedoch im Allgemeinen sehr entspannt zur Sache. TAT Feat. Cypher & Pagan eröffnen den Reigen mit "La Fin Des Temps". Französisch geraunte Lyrics, dazu Akustikgitarre und Synthies ohne Beat und fertig ist der elektronische Folksong mit südländischem Flair. Danach führt uns Stendeck mit "It Ended As It Started" in rhythmischere Gefilde. "Tower Of Humans" von LAAG erinnert stark an die frühen Endraum. Ein schön düster-verspielter Song mit Sprechgesang. Das Duo Ab Ovo zeigt wiedereinmal sein Gespür für eine dichte und ergreifende Atmosphäre , ohne seinen Song zu überladen ("Keystone"). Flint Glass beschwört die Dunkelheit mit Ambient und Tribal Rhythmen. Sein Song "Death Ritual" erinnert fast schon ein wenig an Tzol'kin. Atmosphärisch düster geht es in "Requiescat In The Dark" weiter, wenn Lydia Lunch zusammen mit Philippe Petit >>It's saver in the dark<< rezitiert, während dazu sägende, fast an ein Saxophon oder wahlweise auch ein Cello erinnernde Töne eine Gänsehaut erzeugen. Darf es etwas mehr Tempo sein? Dann sind Beiträge wie die von Veronika Nikolic ("My World") und Alexey Volkov ("Levitan") anzuraten, die fast schon ein wenig in Richtung Techno bzw. harte Electronic tendieren. Geomatic klingen gewohnt tanzbar und rituell und dank dem großartigen männlichen Gesang auch noch lasziv obendrein. Und so folkloristisch wie die Compilation begann, so folkloristisch hört sie mit "Vaya Con Dios" von Pedro Peñas Robles und Laurent Maltinti auch auf. Akustikgitarre und Noise-Einflüsse zu spanischem Text klingen irgendwie abgefahren. Schwachstellen sucht man auf "Electronic Manifesto 4. Epitaph. The End Chapter" vergebens, auch wenn natürlich nicht alle Tracks das teils sehr hohe Niveau halten können. Die verschiedenen Stile und die ausgefallenen Ideen empfehlen den Sampler für alle Interessierten elektronischer Musik. Die müssen sich auch noch beeilen, denn die CD ist auf 500 Stück limitiert.