Hives Sublabel Suspicious Records bringt seinen ersten Sampler heraus, der mehr oder weniger bekannte Bands und Projekte vereint. Saltillo, Leaf und Detritus dürften noch vielen geläufig sein, beim Rest sinkt der Bekanntheitsgrad aber schon merklich ab. Das ist jedoch in keiner Weise ein Indiz für die Qualität dieser Scheibe, denn wer sich "Broken Nightlights" anhört, wird sich ganz schnell an dem Album Feuer fangen und es nicht mehr hergeben wollen. Damit wird es hoffentlich auch den unbekannteren Künstlerinnen und Künstler helfen, sich einen größeren Hörerkreis zu verschaffen. "Broken Nightlights" ist ein von Melancholie angefülltes Album, das viele verschiedene Stile in sich vereint, die trotzdem diese eine bestimmte Stimmung ansprechen. Diese Art Seelenverwandtschaft dürfte auch dafür verantwortlich sein, dass die Zusammenstellung in sich sehr harmonisch klingt. Hinzu kommt, dass es keine eklatanten Schwächen auf dem Sampler zu finden gibt, dafür aber um so mehr zu entdecken. Das fängt schon bei den Genres an. Elektronische Downtempo-Songs, Trip Hop, Heavenly Voices, Ambient und Instrumental Hip Hop stehen auf der Liste. Von letzterem sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn letztlich könnte man die hier stimmungsvoll in Szene gesetzten Songs auch als Instrumental Trip Hop bezeichnen. "Broken Nightlights" beginnt schon stark durch Atonalis mit einer Art melancholischem Industrial. Beauty's Confusion erinnern mit der leichtem aber bestimmenden Frauenstimme ein wenig an Chandeen und Detritus bläst Trübsal durch schwere Klavierklänge, die durch rhythmische Passagen immer wieder aufgebrochen werden. Clover lässt dann wieder eine Frau ans Mikrofon und durch den etwas beschwingteren Song führen. Eigentlich könnte man mit der Aufzählung so weiter machen, aber letztendlich sollte jeder für sich selbst diese Ausnahmesongs entdecken. Das schön poppige und zugleich tieftraurige "Anna Kareena" von Sunday Munich etwa oder das an Massive Attack erinnernde "Delorian" von Atomica, bei denen die Sängerin mal nach Beth Gibbons und mal nach Tracey Thorn klingt. Oder die starken Songs von Saltillo und Antenne am Ende des Albums. Suspicious Records hat sich mit seinem ersten Sampler schon jetzt ein Denkmal gesetzt. Ein trauriges zwar, aber ein zugleich wunderschönes.