„Valhalla“ ruft: Feuerschwanz & Doro im Drachenboot des Metal-Pathos

Valhalla ruft Feuerschwanz & Doro...

Feuerschwanz machen keine halben Sachen. Statt sich nach dem ESC-Vorentscheid 2025 gemütlich zurückzulehnen, zünden sie die nächste Ragnarök-Rakete – diesmal gemeinsam mit der einzig wahren Metal-Queen: Doro Pesch. Die heute erschienene Single „Valhalla“ ist ein Donnerhall aus der mythischen Klangschmiede – mit Riffs, die selbst Thor den Hammer aus der Hand fallen lassen, und einer Energie, bei der jeder Langschiffmotor neidisch wird.

Was hier aus den Boxen rollt, ist keine kleine Metal-Spielerei, sondern eine volle Breitseite in Richtung Ewigkeit. Ein Schlachtruf, ein Schulterschluss, ein Hochamt des gepflegten Krachs. „Valhalla“ ist, laut Band, für „alle Vikings & Valkyries da draußen“ – und ehrlich gesagt, wer diesen Song hört, spürt mindestens für dreieinhalb Minuten eine innere Bartverlängerung und einen plötzlichen Drang, Trinkhörner bei IKEA zu bestellen. Die Franken haben sich ja in den letzten Jahren vom Mittelalter-Folk-Geplänkel zu ernstzunehmenden Headlinern entwickelt – zwei Nummer-Eins-Alben und ein Auftritt vor Millionenpublikum beim ESC-Vorentscheid sprechen da eine klare Sprache. Dort haben sie nicht nur die Halle, sondern auch sämtliche Drachenschuppen zum Glühen gebracht – mit dem Titeltrack „Knightclub“, der auch das neue Album eröffnet, das am 22. August via Napalm Records erscheint. Und holla, das Album heißt tatsächlich Knightclub – ein kleiner, feiner Wortwitz, der irgendwo zwischen Discokugel und Drachenschädel wohnt.

Doro, bei der vermutlich selbst ihre Stimme aus Stahl geschmiedet wurde, war laut eigener Aussage sofort „Feuer und Flamme“ – was bei einem Songtitel wie „Valhalla“ und einer Band, die das Wort Feuer schon im Namen trägt, irgendwie unausweichlich wirkt. Die Chemie stimmt – das beweist nicht nur der Song, sondern auch das Video, das mit epischen Bildern, wehenden Haaren und mehr Leder als ein Wacken-Campingplatz glänzt. Wer da denkt, das neue Album würde sich allein auf Party-Powermetal verlassen, irrt. Neben Hymnen wie „Valhalla“ und dem ebenfalls sehr ernsthaft inszenierten „Avalon“ gibt es auch wieder reichlich Gelegenheit zum Mitgrölen, Feiern und imaginären Schwertschwingen. Songs wie „Drunken Dragon“, „Tanz der Teufel“ oder – ja, richtig gelesen – ein Metal-Cover von „Gangnam Style“ zeigen, dass Feuerschwanz ihren Humor trotz Chartstürmerei nicht in den Schmelzofen geworfen haben. Warum dieses Cover existiert? Wahrscheinlich, weil niemand sie rechtzeitig davon abgehalten hat – und weil selbst tapfere Recken mal tanzen müssen. Natürlich mit Schwertern.

Für „Lords of Fyre“ holte man sich dann noch die allgegenwärtigen 'Lord Of The Lost' ins Boot – eine Kollaboration, die genauso laut ist, wie sie klingt, und obendrein als Vorbote für die gemeinsame Co-Headline-Tour fungiert. Auch „Name der Rose“ wird literarisch – wobei man sich bei Feuerschwanz sicher sein kann, dass mindestens eine Brauereiszene in der Interpretation enthalten ist. Mit „The Tale of Sam The Brave“ gibt’s noch ein Augenzwinkern in Richtung Mittelerde – die Frage, ob Sam hier mutiger oder betrunkener als Frodo ist, bleibt offen. Produziert wurde Knightclub von Simon Michael (Subway To Sally) und gemastert von Jacob Hansen (Volbeat, Arch Enemy, Evergrey) – es kracht also amtlich. Das Cover stammt aus der Feder von Peter Sallai, der unter anderem schon Powerwolf und Sabaton verziert hat.

Sammler*innen können sich auf eine Deluxe-Box freuen, in der neben einem Doppel-CD-Mediabook auch ein echtes Wikingermesser (nein, das ist kein Witz) enthalten ist. Ob das in Deutschland als Haushaltsgegenstand gilt, ist unklar, aber praktisch ist es allemal – für die Wurstplatte am Festivalgrill oder notfalls zur Verteidigung gegen Trolle im Internet. Weitere Versionen reichen von farbigem Vinyl bis zur digitalsten Variante, die sich ohne Lagerfeuer aber nur halb so authentisch anfühlt. Fazit: Mit „Valhalla“ liefern Feuerschwanz und Doro nicht weniger als den metallischen Schulterschluss des Jahres. Bombast, Humor, Gemeinschaftsgefühl und eine Portion Größenwahn – genau so wollen wir das. Peace, Love and Heavy Metal!

„Valhalla“ ruft: Feuerschwanz & Doro im Drachenboot des Metal-Pathos
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