Was, die gibt’s noch? Unglaublich aber war, UFO liefern mit „The Monkey Puzzle“ ihr 19. Studioalbum ab – und das sie noch lange nicht zum „alten Eisen“ gehören zeigen sie eindrucksvoll. Die Band, welche sich 1969 (!!!) in London gründete und sich nach einem Londoner Club benannte, gibt gleich mit dem ersten Track „Hard being me“ die Richtung vor. Druckvolle Drums, fette Gitarren und ein Phil Mogg in absoluter Topform. Hier wird klassischer, erdiger Hard Rock zelebriert. Was auf den ersten Blick recht angestaubt wirkt, entpuppt sich schnell zu einem feinen Album, dem man die Erfahrung der Mannen rund um Sänger Phil Mogg deutlich anmerkt. Hier wird nix dem Zufall überlassen. Was das Album weiterhin zu einer Besonderheit macht, ist die Rückkehr von Drummer Andy Parker, welcher schon beim Debüt Ende der 60er hinter dem Schlagzeug saß. Die Songs wirken leicht und unverkrampft und die fette Produktion mag zu begeistern. Der Blues-Anteil ist relativ hoch, was dem Album sehr gut zu Gesicht steht und den Songs eine individuelle Note gibt. Aber mal ehrlich: Wem sollen die Jungs denn auch noch was beweisen? Wer 36 Jahre im Business unterwegs ist, hat es auch nicht nötig irgendwelchen Trends hinterher zu jagen. Persönliches Highlight ist für mich vor allem das ruhige Stück „Who’s fooling you“ – wunderschöne kleine Rockperle, die u.a. mit Akustikgitarren und sehr feinfülligen Gesangslinien überzeugt. Des weiteren glänzen Songs wie „Drink too much“ oder auch „World Cruise“, bei denen man sehr stark den Einfluss des amerikanischen Gitaristen Vinnie Moore (welcher sich auf seinen Solo-Scheiben eher dem Jazz zuwendet) anmerkt, welcher vor drei Jahren zu U.F.O. stieß. Und das er sich hinter seinem Vorgänger, Rock-Titan Michael Schenker, nicht verstecken muss, kann er mit einigen ausgezeichneten Solis beweisen. Ich muss wirklich gestehen, dass meine Erwartung nicht sehr hoch waren. Doch was die alten Herren hier abliefern, ist ein wirklich starkes Stück Musik. Jeder Song ist ein kleines Schmankerl geworden, Ausfälle sucht man vergebens. Hier präsentiert sich eine Rock-Legende in absoluter Topform… Daumen hoch!!!