Vor knapp 4 Jahren begaben sich Tomas Pettersson (Ordo Rosarius Equilibrio) und Christian Erdmann (TRIARII) auf den Weg, um sich wie in einer wundervollen Fügung des Schicksals zusammenzufinden, um den grandiosen Titel „Roses for Rome“ für TRIARIIs Album „Piéce Hèroique“ aufzunehmen. Diese Zusammenarbeit lief offenkundig so gut, dass die beiden Musiker auch weiterhin miteinander arbeiten wollten. So entstand das Projekt „TriORE“, welches vor einigen Tagen sein erstes Werk für die geneigte Zuhörerschaft frei gab. Heraus gekommen ist ein insgesamt gelungenes Album, welches grundsätzlich die positiven Eigenschaften beider Projekte in sich vereint und in einer Weise zusammenbringt, die nicht ganz einfach zu beschreiben ist: Beim ersten Durchlauf des Silberlings hatte ich den starken Eindruck ein Album Ordo Equilibrios zu hören. Doch bereits beim zweiten Durchlauf fielen mir gewisse Nuancen auf, die so dann doch noch nicht im Schaffen des Schweden enthalten waren beziehungsweise eine Mischung aus neuen und alten Werken zu sein schienen... Dies rührt vermutlich daher, dass der Berliner Christian Erdmann mit TRIARII die eher harsch-bombastische, martialische Military-Schiene „bedient“, während Pettersson mittlerweile mitunter sehr verspielte Titel auf seinen Alben veröffentlicht, früher jedoch ebenso düstere Weltuntergangs-Klangwelten erschuf. So kam es dazu, dass diese beiden Musiker nun durch ihre Kollaboration ein Werk erzeugten, welches die Meinung der Hörer- und Kritikerschaft sicherlich spalten wird. Die beiden selbst betiteln die Stilrichtung von „Three Hours“ als Art Deco Industrial Pop. Pettersson ist in diesem Bündnis der deutlich dominantere Part. Dies rührt aller Wahrscheinlichkeit daher, dass er sich nicht nur für die Texte verantwortlich zeigte, sondern auch jedem Titel seine Stimme lieh; Erdmann ist meist lediglich dezent im Hintergrund vernehmbar. Trotz dieser offenen Präsenz ist die musikalische Handschrift Erdmanns nicht zu verkennen. Pompöses Schlagwerk und anspruchsvolle Streicherarrangements nehmen einen deutlichen Bezug zu TRIARIIs Schaffen. Einziger kleiner Wehmutstropfen an dieser Stelle ist: wirklich neu erfunden haben sich die beiden Musiker nicht. Irgendwie fehlt „Three Hours“, meinem Empfinden nach, im Gesamten ein bisschen der Bombast, der „Roses for Rome“ seinerzeit zu einem so einzigartigen Lied gemacht hat. Es ist nicht wirklich möglich, einen einzelnen Titel herauszugreifen, da alle irgendwie ihren eigenen Charme haben und entdeckt werden wollen. Eine gewisse Ähnlichkeit unter den Titeln entsteht vornehmlich durch die jeweiligen Melodieführungen... dezent im Pettersson-typischen rhythmischen Sprechgesang dargebotene Strophen und stimmlich sehr gesteigerte Refrains, die durch ihre Wucht und ihren Inhalt mitunter sehr mitreißend wirken. Alles in allem ist TriORE, meiner Ansicht nach, ein feines kleines Epos geglückt, welches sich mehr und mehr offenbart – was bei dieser Musikform ja nicht selten der Fall ist. Lyrisch zwischen den Unsäglichkeiten des Lebens, der Liebe und dem Untergang Europas führt es musikalisch in nahezu epischer Breite in den Herbst des Jahres 2009.