Es ist schon ein hartes Schicksal, wenn man als Band entdeckt wird und dann kurz danach durch einen Rechtsstreit der eigenen Plattenfirma mit einer anderen sowie weiteren Desastern fast wieder vom Erfolgskurs abgedrängt wird. Nicht zuletzt Pearl Jam, die Tribe After Tribe als Opener für einen Teil ihrer damaligen Amerika-Tour einluden, ist es zu verdanken, dass die Band und ihre Musik der Welt erhalten blieben. Musikalisch lässt sich von Pearl Jam aber nicht auf Tribe After Tribe schließen und ähnliche Einflüsse sind auch nicht zu erkennen. Tribe After Tribe kann auf eine über 20-jährige Historie zurückblicken und gehören damit eigentlich zum Urgestein. Doch "Enchanted Entrance" entführt in eine mystische Welt voller ritueller Einflüsse, starkem Gitarrensound und lässt sich wohl am ehesten als Psychedelic oder Tribal Rock beschreiben. Die afrikanischen Wurzeln der neunköpfigen(!) Band sind nicht zu überhören. Sieht man einmal vom Opener "100 000" ab, der ein wenig zu reißerisch wirkt, ist "Enchanted Entrance" ein eindrucks- und geheimnisvolles Werk, das seinesgleichen sucht. Die vier Drummer und vier Gitarristen, die exotische Untermalung der Songs sowie die teils anklagenden und/oder phantasievollen Texte geben dem Album etwas Apokalyptisches. Und obwohl einige Tracks sehr druckvoll daher kommen wird man von ihnen nicht überrannt, sondern gerät zum Teil sogar ins Grübeln oder Phantasieren. Besonders zu empfehlen sind "Merry Round Ago", "Drowning Pieces" und "Burn". Hier merkt man, wie viel Herzblut in den einzelnen Songs steckt. Von den Tracks "Eloise" und "Tunguska" finden sich Hörproben auf der Homepage, "Tabla Rosa" kann man sich sogar ganz anhören.