Triarii - Muse In Arms

Auf seinem neuen Album scheint Christian Erdmann alias Triarii allen politisch orientierten Kritikern gleich die Luft aus den Segel nehmen zu wollen, indem er erklärt, dass Kunst niemals nur links oder rechts bzw. schwarz oder weiß sei. Diese Erklärung erscheint umso mehr begründet, wenn man sich ansieht, wie schnell bestimmte Veröffentlichungen gewisser Stilrichtungen attackiert werden. Gerade Military Pop, Neofolk oder Neoklassik scheinen dafür prädestiniert. Andererseits herrscht gerade bei vielen Releases dieser Stile Unsicherheit darüber, ob sie nur provozieren, zum Nachdenken anregen oder doch verherrlichen wollen, was nicht verherrlicht werden darf. Womit wir wieder bei Triariis Erklärung wären: "Muse In Arms Is Dedicated To All Narrow Minded People To All Those, Who Are Afraid Of Asking Questions And Those, Who Are Even More Afraid Of Receiving Answers Art Is Never Only Left Or Right Nor Is It Only Black Or White Life Is Not That Simple" Diese Wörter klingen wie eine Aufforderung: Höre Dir die Musik genau an und bilde Dir erst dann eine Meinung. Tut man dies, erhält der erste Eindruck des Albums mit steinernem Adlerkopf auf schwarzem Cover ganz neue Dimensionen. Christian Erdmann hat sein neues Album "Muse In Arms" derart geschickt konzipiert, das man es böswillig in die eine oder gutmütig in die andere Richtung interpretieren könnte. Hier darf jeder seinen eigenen Kopf anschalten. Triariis Musik muss man reflektieren. Man darf sie aber auch genießen, denn "Muse In Arms" hat musikalisch sehr viel zu bieten. Martialisch, bombastisch und doch auch sehr feinfühlig offeriert Triarii seine Mischung aus Military Pop und Neoklassik. Marschrhythmen mit Trommeln und Fanfaren dürfen natürlich nicht fehlen, aber die eigentliche Stärke von "Muse In Arms" liegt in den opulenten Neoklassik-Arrangements. Liebhaber ersterer Musikrichtung kommen bei Songs wie "Les Extrêmes Se Touchent" oder "Europa" voll auf ihre Kosten. Letzterer ist übrigens einer der nur zwei Songs, denen Christian Erdmann seine Stimme geliehen hat. Neoklassiker werden an "Muse In Arms II" oder "The Final Legion" ihre Freude haben. Dramatik scheint das Wesensmerkmal des Albums zu sein, denn sie wird so gut wie in jedem Song genutzt. Doch Triarii setzt sie so gekonnt in Szene, dass man oft Gänsehaut bekommt, was vielleicht auch am Mastering von Jouni Havukainen von In Slaughter Natives zu tun hat. Fakt ist, dass "Muse In Arms" ergreifende, packende, unheilsschwangere und vor allem wirklich gute Musik enthält.

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