Selten kommt es vor, dass sich eine Band quasi auflöst, während noch die Promos für deren neuestes Album im Umlauf sind. So aber geschehen in Mexiko vor 2 Monaten. Weil die Tour finanzielle Verluste verursachte bzw. organisatorische Probleme hatte, verließen alle Mitglieder die Band ! Bis auf den Sänger Ronny Thorsen! Naja, ich habe die Story so mal in verkürzter Form von den news der Homepage übernommen. Ob das natürlich die ganze Wahrheit ist, bleibt dahingestellt. Wenn man sich dann mal diese neueste Scheibe der Norweger anhört, so kann man schonmal einen erheblichen Produktionsaufwand attestieren. Soviele diverse Elemente, Instrumente und Stimmen hört man selten auf einem Album vereint. Es ist also schon schade, dass eine solche Mühe nicht mit einer gut laufenden Tour als glücklich zusammenspielende Band gekrönt werden konnte. "Symphonic Dark Metal" oder "Dark Gothic Metal" so u.a. die Bezeichnungen des Musikstils dieses Albums. In Wahrheit finden sich noch mehr Elemente aus Wave, Klassik, True - und Thrashmetal. Alleine an der Vocal Front werden 3 "Geschütze" aufgefahren: Ronny und Kjetil, die für die rauhen, kehligen und die melodischen, fast schon klassisch anmutenden maskulinen Parts zuständig sind. Die Französin Emmanuelle Zoldan setzt dann noch die I-Tüpfelchen mit rauchigem, schon chansonartigem Gesang, der sicher in diesem Genre relativ einzigartig ist. Dann gibt es noch Keys, Choräle, Akustikgitarren, sowie Streicher Einlagen. Noch dazu gehen die meisten Stücke - insbesondere in der ersten Hälfte - ziemlich nach vorne. Allerdings kommen mir persönlich einige Lieder dann doch zu überladen vor und erinnern auch teilweise an z.B. Therion, die ja irgendwann mal so ca. mit dem Album "Theli" anfingen, es mit diesen Opernstimmen und Orchester Parts zu übertreiben. So richtig mein Fall ist "Symphonic Metal" (hoffe mal das ist jetzt auch die richtige Stilbezeichnung dafür) nämlich nicht. Weitere Bands die einem bei den ersten flotten Stücken in den Sinn kommen sind - überaschenderweise - In Flames und At The Gates. Diese spiel(t?)en ja den sog. "melodic scandinavian deathmetal" der aber oftmals mehr Thrashelemente enthielt. Auch dieser Stil gefiel mir nicht sonderlich. Somit kann man hier schon rauslesen, dass ich doch nicht so richtig warm geworden bin mit "Existentia". Aufhorchen allerdings ließ mich dann No. 6 "The Closing Walls" - hier wurde der Fuß etwas vom Gaspedal genommen und harte, groovige Gitarrenriffs eingebaut, sowie ein schöner ruhiger Mittelpart der super genial mit Keys, Loops und ruhigem Gesang von Emmanuelle ausgefüllt wird - dieser Part könnte ruhig doppelt so lang sein. Auch das folgende "Empty Room" - fast schon als Ballade zu bezeichnen - setzt den Aufschwung des Albums fort. Geniales Stück ! Dann wird es wieder etwas flotter, wobei mir trotzdem diese Stücke ab der Nummer 6 besser gefallen als die bis dahin. Mhhh, seltsam. Anspieltipps wären somit: "The Closing Walls", "Empty Room", "As It Penetrates" und "Shades Of Yesterday". Richtig schlecht sind natürlich auch die Stücke 1-5 nicht ! Zumindest ein Reinhören ist hier zumindest Pflicht. Wer Therion, Tristania und ähnliches dieser Richtung mag, kann aber auch einen "Blindkauf" riskieren.