Frank Mokros aus New York City ist der Kopf hinter Totakeke, einigen ist er aber vielleicht auch als Mastermind von Synth-Etik und Ativ ein Begriff. Auffallend ist, wie sehr für den Produzenten die Musik im Fordergrund steht. Es ist nicht leicht an weitere Informationen zu kommen und auch das Coverartwork ist frei von überflüssigen Informationen. Sogar auf Titelnamen wird bei Totakeke 2010 verzichtet. „On The First Of November“ ist das 4. Album und eine echte Herausforderung an den Hörer. Dabei geht es nicht um den Härtegrad oder die Geschwindigkeit, die zehn Songs fordern aber ein großes Maß an Aufmerksamkeit. Schon der dreizehn Minuten lange Opener ist eine Achterbahnfahrt durch verschiedene Stimmungen und Soundweltern. Und dies gilt für das komplette Album, dass im Endeffekt als Ganzes zu sehen ist, was sich auch in den teilweise wenig elegant gesetzten Trackmarkierungen widerspiegelt. Die Aufmerksamkeit ist notwendig, nebenbei konsumiert ist Langeweile nicht auszuschließen. Richtig gut gefällt mir die Phase ab Track 3. Hier wird es etwas eingängiger und nordamerikanischer. Überhaut werden im Laufe der Spielzeit immer wieder mal Erinnerungen an Bands wie Mentallo & The Fixer wach. Bei einigen Songs ist so etwas wie Gesang zu vernehmen, was diese Erinnerung noch verstärkt. Schön auch das Tischtennis-Thema („Pipeline“?) in Track 4. Weniger schön, eher richtig hinterhältig finde ich die Störgeräusche am Anfang von Track 2. Kann nur eine Warnung aussprechen. Laut über Kopfhörer ist das aus meiner (Softie-) Sicht nicht zu empfehlen. Klar clubtauglich ist Track 8, ohne umzuhauen. Das letzte Stück bietet dem Hörer Gelegenheit sich zu sammeln und diesen ersten Tag im November zu verarbeiten. Es brummt, faucht, klatscht, scheppert und knarzt vom Feinsten, immer wieder gibt es neben gebrochenen Beats auch treibende Passagen, die sich quasi wie Berge aus einer regnerischen, nebligen und unwirtlichen Landschaft erheben und durchaus zum Tanzen einladen. Diese muss man sich aber, wie beim Wandern den Ausblick (um bei der Metapher zu bleiben), erarbeiten, da die Tracks in der Regel sehr lang sind. Wobei der Titel schon suggeriert, dass diese Wanderung nicht an einem sonnigen Junitag bei Vogelgezwitscher stattfindet, sondern im düsteren November.