Nach der EP „All There Is“, einem Samplerbeitrag („Dried Out“) und den darauf folgenden, in erster Linie positiven Reaktion, veröffentlicht das schwedische Electro-Label Progress Productions das Debüt der schwedisch-amerikanischen Band Titans. Und wer jetzt schwedischen Electro erwartet, wird nicht enttäuscht. Die skandinavischen Musiker Jimmy Svensson und Frederik Mattsson haben angeblich noch nie mit Ihrem amerikanischen Sänger Dan Von Hoyel an einem Tisch gesessen, sondern kommunizieren ausschließlich über das Internet. Kreieren aber auf ihrem Debüt Songs, die mir direkt vertraut vorkamen. Beim ersten Durchhören musste ich an die Band Good Courage denken, die vor Jahren mal von einem Szenemagazin als eine Art Depeche Mode Ersatz gefeiert wurde. Deutlicher ist sicher die Nähe der Titanen zu ihren schwedischen Landsleuten von Covenant, während deren Anfangsjahren. „It´s Dark“, Dried Out“ oder „All There Is“ bleiben schnell im Ohr hängen und wirken angenehm frisch. Ab der Hälfte wirken die Songs allerdings ein wenig unfertig, was bei einigen Songs teilweise wettgemacht werden kann, z.B. durch einen schönen Refrain bei „Apex Predator“ oder Abwechslung bei Tempo und Gesang („You´re Wasted“). Positiv fallen auf „For The Long Gone“ die Texte von Dan Von Hoyel auf. Einen Blick wert sind zudem die Videos zu „It´s Dark“ und „All There Is“ mit durchaus sonderbaren Typen als Hauptdarsteller. Man kann, ja vielleicht muss man dem Trio vorwerfen, dass in Summe doch ein wenig die Abwechslung fehlt. Dafür könnten die namhaften Remixer (Spark und Cyro) der Bonus-CD sorgen, die mir aber leider nicht vorliegt. Dazu mogeln sich gegen Ende einige schwächere Songs auf den Silberling und beim Gesang könnten Titans mehr variieren, wie sie es bei „Your Colour“ oder „My Sorrow“ getan haben. Gerade für ein Debüt ist „For The Long Gone“ aber absolut überzeugend und es zeigt einmal mehr das gute Händchen von Progress Productions.