This Void Inside - Dust

Bereits im November letzten Jahres erschien auf Decadance Records das Debütalbum „Dust“ der bisher in deutschen Landen noch ziemlich unbeachteten Band This Void Inside. Die römischen Gothic-Rocker gründeten sich bereits anno 2003. Mastermind Dave Shadow (vocals, synth, programming) und seine drei KumpanINNen Nicholas (guitars), Saji Gal (backing vocals, bass) und Skank (drums) legen mit „Dust“ ein Debütalbum an den Tag, welches gewaltig in die Gehörmuscheln rockt! Die Texte befassen sich mit Themen wie den Sinn des Lebens, Existenz, Hoffnungslosigkeit und Scheinwahrheiten eines gebrochenen Wesens. “Ich trinke von Deinen Tränen den süßen Wein der Einsamkeit”... Das geht doch runter wie Öl, oder werte Damen, werte Herren? Die melancholisch angehauchten Texte zählen ohne weiteres zur literarischen Spitze der Dichtkunst und lassen viel Raum für Träumereien und Tiefgang. Soweit zum Kurzeinblick in die textlichen Strukturen. Nun aber zur Musik: Den geneigten Hörer erwarten zwölf düsterrockige Tracks. Saubere Männer- und Frauenvocals (teilweise im Duett), schroffe Gitarrenriffs, verspielte Synthesizer und dazu das passende Drumming. Sicher handelt es sich hierbei um eine der bereits bekannten und auch schon da gewesenen Musikstile. Doch davon sollte man sich bei dieser Kombo nicht abhalten lassen. Für ein Debüt-Album ein äußerst gelungenes Schaffenswerk. Die Stimmen von Dave (und Saji) gehen nicht nur unter die Haut, sondern auch ins Ohr. Gänsehaut, Melancholie, Düsterkeit und Härte. Genau das richtige zum Abreagieren für all die gebrochenen Herzen unter uns. Schon mit dem ersten Song geht’s auch gleich richtig zur Sache. Treibend, düster, genial und verdammt eingängig. Ja, so bekommt man schnell Anhänger. Die Tracks gehen sofort ins Gehör und veräußern aufgrund der klangvollen Varianz eine schnelle Einhörphase. Die Scheibe rockt ohne Widerspruch und kann zudem auch mit gemächlicheren Songs überzeugen („Dust“, „Time will tell“, „A sense fort his world“). Doch die rockigeren Tracks stehen klar im Vordergrund und geben dem Album somit (s)einen richtig guten rockigen Gothic-Charakter. Jeder einzelne Track wartet mit einer liebevollen Eigenheit auf. Dass This Void Inside auch Courage zum Experimentieren haben, beweisen sie mit gekonnt in Szene gesetzten und passenden Bonussounds, meist hervorgerufen durch die melodiösen Synthesizersounds aber auch das Drumming und die Gitarren wirken verspielt, ohne jedoch das Mass zu übertreiben. Besonders auffällig ist dies bei Songs wie „My time has come“, „Wish“ und „A Dying Flame“. Mit „Dust“ bieten This Void Inside astreinen Gothic-Rock in authentischer, schwermütiger Anwandlung. Phantasievoll, geheimnisvoll, bedrückend und aggressiv, wütend und ungezähmt, so kann man „Dust“ wohl am Besten beschreiben. Die Songs sind mehr als gelungen und von Mankos keine Spur. Dieser Silberling ist ohne Zweifel Pflicht für jeden, der sich dem Gothic-Rock hingezogen fühlt. Einfach nur eine astreine Rockplatte! Mehr davon bitte!

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