Ähnlich Ah Cama-Sotz und Iszoloscope, die sich zu Camanecroszcope zusammengeschlossen und das Nekronomikon vertont haben, hat sich This Morn' Omina auch eines Buches angenommen, im Gegensatz zu ersterem aber eines definitiv real existierenden. Das Trio aus Belgien hat sich Dantes Göttlicher Komödie vorgenommen und präsentiert auf seinem neuen Album "Inferno" ebenjenen gleichnamigen Teil des Buches, der sich mit der Hölle beschäftigt. "Inferno" besteht aus drei langen Songs, die in der Summe über 50 Minuten Spielzeit ergeben. Da die Songs noch nicht einmal benannt sind liegt die Vermutung nahe, dass sie die drei verschiedenen Stufen der Hölle (obere, mittlere und untere) symbolisieren. Gewiss sagen lässt es sich hingegen nicht und damit auch nicht, welche Stufe zu welchem Song gehört. Fest steht, dass This Morn' Omina mit "Inferno" zu seinen Wurzel zurück kehrt, als es noch das Soloprojekt von Mika Goedrijk war. Nicht der typische Tribal-Ritual-Sound ist zu hören, sondern düsterer Ambient. Hier geht es schließlich um die Hölle, den finstersten nur vorstellbaren Ort. Daher verzichten This Morn' Omina weitestgehend auf die Percussion und füllen die Songs mit düsteren Ambient-Drones, Chören, Geräuschen, viel Hall und Samples. "Inferno" ist eine Beschreibung, eine Anregung für die auditive Wahrnehmung und enthält keinerlei Wertung. Vielmehr muss sich der Hörer allein mit der Hölle auseinandersetzen, was aber angesichts der überaus gelungenen Songs mit ihrer düsteren Atmosphäre problemlos gelingt. This Morn' Omina überraschen und überzeugen mit dieser sehr ruhigen, aber finsteren Beschreibung des Ortes der Verdammnis. Es gilt, sich zu beeilen, denn das gute Stück ist auf 369 Exemplare limitiert!