Eines Nachts nahm sich Hærleif Langås seine Gitarre und spielte sich den ganzen Frust von der Seele, obwohl Frust hier vielleicht der falsche Begriff ist. Hærleif spielte gegen eine aufkommende, innere Leere an und nahm diese nächtlichen Sessions auf. Als Gesamtwerk entstand daraus das Album "Exit Lines", das nun auf Eibon Records erschienen ist. Wer Hærleif Langås und im Besonderen sein Hauptprojekt Northaunt kennt, der erwartet auf "Exit Lines" keine Riff-Orgien, sondern eher ruhigere Töne und liegt damit genau richtig. Das Album besteht im Wesentlichen aus einzelnen, elektrisch zarten Gitarren-Tönen, sehr stark verlangsamten Sprachsamples, tiefen Drones und einigen Störgeräuschen. Daraus resultiert ein Gefühl der Isolation, einer starken Zurückgezogenheit. Die Geräusche, die vom Knistern einer Schallplatte bis hin zu sanft rauschendem Noise reichen, verwirren und stören bisweilen den idyllischen Grundton der Gitarre. Das hinterlässt einen etwas zwiespältigen Eindruck, da dieser Gegensatz in fast jedem Song aufrechterhalten wird und man bisweilen nicht weiß, was man damit anfangen soll. Doch wie alle Klänge auf dem Album, werden diese Störungen sehr verhalten eingesetzt. "Exit Lines" ist nämlich ein sehr persönliches Album, das durch seine innere Ruhe berührt. Es braucht zwar manchmal etwas Ausdauer, aber dafür entschädigen die minimalistischen, aber emotionalen Töne.