Das Debütalbum "Thirty Seconds To Mars" der gleichnamigen Band brachte dieser neben Vergleichen mit Tool und A Perfect Ciricle auch positive Resonanz und über 100.000 verkaufte CD's in den USA. Um so erstaunlicher ist es zu erfahren, dass hinter dieser Band die Brüder Leto stehen, wobei einer der beiden der bekannte Schauspieler Jared Leto ist. Manch einer mochte den Erfolg des Debüts der Bekanntheit Jared Letos zuschreiben, aber dieser hatte neben seinem Bruder, der die Sticks am Schlagzeug schwingt, alle Instrumente selbst eingespielt uns sang auch noch, was sein musikalisches Talent eindrucksvoll unter Beweis stellt. Für den Nachfolger "A Beautiful Lie" ist Thirty Seconds To Mars zu einer richtigen Band gewachsen, denn die Livemusiker Tomo Milicevic und Matt Walcher wurden zum festen Bestandteil der Band. Das brachte aber auch einige ungewohnte Hindernisse mit sich. Jared Leto musste einen Teil des Songwritings bzw. der Songentwicklung aus der Hand geben und den Schaffensprozess zusammen mit der Band vollziehen, was ihm nicht immer leicht viel. Zusätzlich brachte sein Schauspielerberuf und die damit verbundenen Reisen das Problem mit sich, die Band überhaupt für Proben und Aufnahmen an einem Ort zusammen zu bekommen. Eingespielt wurde "A Beautiful Lie" dann in New York City, Los Angeles und Kappstadt. Als Produzent wurde Josh Abraham verpflichtet, der auch schon für Velvet Revolver an den Reglern saß. Der Einfluss mehrerer Personen auf die Songs uns sehr wahrscheinlich auch der neue Producer werden dafür verantwortlich sein, dass dieses zweite Album nicht mehr so vertrackt und kopflastig wie das Debüt ausgefallen ist. "A Beautiful Lie" hat weniger elektronische Elemente und ist gradliniger. Der Prog Rock rückt in den Hintergrund und Rock und Nu Metal schieben sich mehr an die Front. Die Songs folgen dabei einer Art oszillierendem Rhythmus, pendeln zwischen sanften, ruhigen Passagen und eruptiven Ausbrüchen, in denen Jared Leto auch mal ordentlich schreit. Trotzdem ist das Album nicht mehr so markant wie das Debüt ausgefallen. Das, wofür Thirty Seconds To Mars bekannt wurden, ist nur noch stellenweise auf "A Beautiful Lie" zu hören. Aber die Band wollte absichtlich etwas Neues machen und nach vorn voran schreiten. Das ist leider nur halb gelungen, denn "A Beautiful Lie" enthält einige nicht wirklich schlechte, aber doch farblose Momente. Dem gegenüber stehen aber auch starke Songs wie "A Battle Of One" mit treibendem Schlagzeug und mitreißenden Gitarren oder das melancholische "From Yesterday". Dass sich Thirty Seconds To Mars an Björks "Hunter" vergriffen haben, ist eigentlich ein unverzeihlicher Fehler, der aber nur entstand, weil das Album vor seiner Veröffentlichung bereits im Internet kursierte und die Band daraufhin noch zwei Bonustracks auf die reguläre CD packte. So ist "A Beautiful Lie" ein gutes Stück Rock geworden, dem leider etwas die Ecken und Kanten fehlen. Das Album wird nun wiederveröffentlicht und ist auch als Special Edition inklusive DVD erhältlich.