Es ist manchmal schon bewundernswert, was manche Künstler für ihr Debütalbum so alles auf die Beine stellen. Der Marburger Musiker Thomasteehaa, der sich 2002 in T.H.Industry umbenannte, machte erst über das Internet von sich reden, dann mit seinen zwei Demo-CD's (“Querschnitt” und “Ultimativ”) und nun stellt er sein erstes Album "Scream" vor, für das er diverse namenhafte Größen der Elektroszene gewinnen konnte. Namen wie The Retrosic, Polarlicht, Massiv in Mensch oder Y-Luk-O dürften so manche Augen zum Glänzen bringen. T.H.Industry ist ein reines Elektroprojekt, das zwar auch mal in anderen, aber ähnlichen Gefilden wie Industrial, Techno oder Ambient verweilt, aber dennoch stets die Tanzbarkeit seiner Songs in den Vordergrund stellt. Aus diesem Grund sind die Rhythmen auch verhältnismäßig einfach gestrickt und schöpfen ihre Kraft mehr aus dem Bass als aus ihrer Komplexität. Wiederholt setzt T.H.Industry auf Samples, die ausschließlich aus Filmen wie Das Geisterschloß stammen. Die Liebe zum Film ging sogar so weit, dass neben Scream auch Pulp Fiction mit einem Song, "Zed's Dead", verewigt wurde. Der Titelsong "Scream" zermalmt wie eine Dampfwalze alles vor sich liegende. Dem stehen natürlich die Remixe in Nichts nach. Während der Trümmerwelten Remix noch etwas diffiziler vorgeht, reduziert Polarlicht den Song fast nur noch auf seinen Rhythmus. The Retrosic treibt ihn dann mit fettem Bass und angehobenem Tempo auf die Spitze. Manchmal driftet "Scream" zu sehr in die Techno-Ecke, was dem Album etwas den Charme raubt. Die Remixe von CAP ("Element"), Massiv in Mensch ("Die Wut") und Adrenalin ("American Terror") sind die besten Beispiele dafür. Besondere Erwähnung sollte noch der Song "Future" finden, denn er ist der einzige, bei dem auch mal die Stimme des Meisters zu hören ist. Das Album eignet sich durch seinen fehlenden Tiefgang weniger für den Genuss in den eigenen vier Wänden, dürfte aber in den Clubs dafür um so mehr ankommen.