Elektronische Musik aus Skandinavien ist längst eine etablierte Größe im Musikgeschäft. Mit den Scandinavien Alternative Music Awards (SAMA) bietet sich auch ein internationales Forum für neue Acts. Und genau bei dieser Preisverleihung wurde Thermostatic dieses Jahr als bester Newcomer ausgezeichnet. Mehr zur Band und dem zugehörigen Album gibt’s deshalb demnächst beim Medienkonverter. Zunächst soll jedoch der aktuelle Output der vier Schweden betrachtet werden. ‚So close, so near’ ist diesbezüglich nur die halbe Wahrheit, da parallel noch die Single ‚Private Machine’ veröffentlicht wurde. Die Album Version des Titeltracks präsentiert sich im typischen Thermostatic Sound: Poppig, angereichert mit Nintendo-Sounds und kraftvollen Beats aus dem Synthesizer. Sehr viel gefälliger erscheint der Song in den Interpretationen der inzwischen zum Trio gewachsenen Kollegen ‚Universal Poplab’. Die markanten Sounds werden gegen dezente musikalische Spielereien ausgetauscht, so dass der Song eine gewisse Charts-Tauglichkeit bekommt. Am stärksten aber ist der Club-orientiert Remix von ‚Code 64’, der mit pulsierenden Bassläufen und dominanten Beats besticht. Die Flipside ‚No hands’ ist für meinen Geschmack der interessantere Beitrag dieser Veröffentlichung, der auch die hier und da geäußerten Vergleiche mit Ladytron zumindest in den Strophen rechtfertigen. Etwas düsterer mit mehr Charakter macht der Track Lust auf mehr… Insgesamt bewegt sich ‚So close, so near’ auf dem schmalen Grat zwischen wunderschönem Pop und kommerziellen Schrott, so dass sich die Meinungen zu dieser Veröffentlichung grundlegend unterscheiden werden. Wenn also auch etwas weichgespült, muss man Thermostatic zugestehen, dass die Band bzgl. ausgewähltem Song und Remixern zumindest den richtigen Weichspüler ausgesucht haben. Wer sowieso in dieser Richtung unterwegs ist wird die CD lieben, mir fehlen jedoch ein wenig die Ecken und Kanten.