Thermostatic stehen für absolut Pop-orientierten Electro mit Arcade-Game-Romantik und Retro-Feeling. Zumindest mit ihren bisherigen Releases. Zuletzt hörte man vom nordischen Trio auf dem Pet Shop Boys Tribute Album bei Synthphony Records mit der Coverversion der legendären Italo-Jugend-Hymne ‚Paninaro’, die nicht besser hätte ausfallen können. Auf ‚Humanizer’ kehren sich Thermostatic nicht ab vom bereits bekannten Konzept, schieben aber zum Glück den zuvor recht aufdringlichen C64-Sound zugunsten geschmeidigerer Elektronik etwas in den Hintergrund. Das Resultat ist deswegen bis auf ‚Make Believe’ und ‚Tonight’ diesmal eher zwischen Trans-X und Italo-Disco als zwischen Frogger und Arkanoid angesiedelt. Überhaupt ist die Band diesmal abwechslungsreicher unterwegs und beginnt mit dem ambienten ‚Northern Ambulance, das gefolgt wird vom reinen Popsongs wie ‚Unreal Dimensions’ oder ‚A Quiet Deal’. Bereits als Single bekannt ist ‚The Box’, das von seinem Basslauf der Extraklasse und dem leicht traurigen Gesang genauso wie ‚Somewhere Somehow’ in der Welt des Midtempo lebt. Wie der Anfang so das Ende: Drumless, mit einer sanften Melodie ergänzt durch bedrohlichen Flächen verabschieden sich Thermostatic und lassen auf ein Album zurückschauen, das die Befürchtungen zerstreut, man könne sich seitens der Band zu lange an den Plastik-Sounds festhalten. Absprung geschafft ohne sich zu verbiegen, na wenn das kein Kompliment ist…