Kanada hat jetzt wieder offiziell eine richtige Rockband. Alle anderen spielen doch nur Pop-Rock oder diesen amerikanischen Rap-Rock. Wir spielen Rock – pur, authentisch und echt. Große Töne klingen das aus dem Mund von Jeff Martin, Sänger und Obmann der kanadischen Band The Tea Party. Mit der entsprechenden Erwartung lege ich dann auch das neue Werk der Combo "The Interzone Mantras" in den Player. Nun, der erste Track "Interzone" rockt zwar gut ab, kann mich aber nicht so recht vom Hocker reißen. Mehr angetan hat es mir da schon "Angels", das eines der ruhigeren Stücke auf "The Interzone Mantras" ist. Sehr schöne Melodie und treibender Refrain - eines der Highlights der CD. Was The Tea Party sehr einwandfrei beherrschen, ist die Verbindung von wuchtigem Rock und orientalischen Einflüssen. Songs wie "White Water Siren" oder "The Master & Margarita" sind die besten Beispiele dafür und entpuppen sich als wahre Ohrwürmer, die beim ersten Hören zwar nicht so prägnant wirken, die man dann aber nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Jeff Martin, Jeff Burrows und Stuart Chatwood zeigen sich auf "The Interzone Mantras" experimentierfreudig und bieten dennoch soliden Rock, der zwar einen "heavy-touch" hat, aber durch seine teilweise aufbegehrende Verspieltheit und trotz des Wechsels zwischen melancholischen, wuchtigen und temporeichen Melodien nicht überlastet wirkt. Einen ersten Eindruck kann man sich durch die Single "Lullaby" verschaffen. Abschließend will ich noch einmal den einleitenden Satz von Jeff Martin aufgreifen. Man kann guten Gewissens behaupten, dass er Recht hat, wenn er behauptet, dass The Tea Party puren Rock spielen. Ein Sektor, auf dem die Band wirklich überzeugen kann. Da ist es kein Wunder, dass sie mit früheren Veröffentlichungen schon mal die kanadischen Charts eroberten. Das Potential dazu hat auch "The Interzone Mantras". Bleibt nur noch abzuwarten, ob die drei Kanadier es wieder schaffen...