Ganz frisch wanderte vor ein paar Tagen die zweite Veröffentlichung der Band “The Retrosic” in die Regale der Plattenhändler. War die EP „Messa da requiem“ zuerst als Überbrückung bis zum nächsten Longplayer gedacht, so entwickelte sie sich nicht nur aufgrund der abwechslungsreichen 7 Tracks zu einen vollwertigen Release, dass völlig ohne Füllmaterial auskommt. Wer sich an meine Kritik vom ersten Album Prophecy erinnert, der weiß, dass ich mich damals über die „Eintönigkeit“ beschwert habe. Bei diesem Release könnte ich das jedoch -auch bei schlechtester Laune- nicht behaupten. Zum einen befreit diese EP sofort von jeder Übellaunigkeit, zum anderen beendet sie auch die Diskussion bei uns im Forum zum Thema „EBM ist Tod“. Der Opener „Ground Zero“ der zur Zeit die Clubs sogar in Übersee erobert (wen wundert es bei ‚dem’ Titel), ist dabei in meinen Ohren nicht einmal das einzige Club-Highlight. Der zweite Track „Eat me alive“ ist eigentlich wegen seiner einprägsamen Synti-Linien noch viel besser. Aber damit nicht genug der Highlights, auch gesanglich hat sich eine interessante Neuerung ergeben. So wurde die Sopranistin "Zaide" für einige Stücke verpflichtet. Der klassische weibliche Gesang steht dabei nicht nur im Gegensatz zu dem rauen männlichen Gesang, sondern beide Stimmen ergänzen sich auch sehr gut, was insbesondere im Track „We become one“ gut zur Geltung kommt. Wer jetzt denk, das gab’s doch schon alles bei Bands wie „L'ame Immortelle“ der irrt, denn „The Retrosic“ hat es geschafft hier einen ganz eigenen Sound auf die Beine zu stellen. Fazit : Ganz und gar nicht mehr eintönig, sondern eine sehr abwechslungsreiche EP mit sehr treibenden clubtauglichen aber auch einigen langsamen, richtig "schönen" Stücken.