Was kommt dabei heraus, wenn 2 Freundinnen ihre "Männer" mit auf eine Bikertour nehmen und diese während der Zeit nur ein Thema kennen - nämlich Musik? Im günstigsten Falle eine Infekktion mit einem extrem musikalischen Virus, wie sie auch die angesagtesten Bands zur Zeit nicht besser hinbekämen. Bester Düster-Elektro mit treibenden Beats, wunderschönen Flächen und der obligatorischen bösen Stimme. Aber halt, das ist kein Projekt wie viele andere... Die Musik der beiden Jungs von Infekktion schafft eine besondere Atmosphäre, angefangen beim Intro 'Endzeit' und aufgehört beim Schlusstrack 'Time To Die'. 12 Tracks sind auf dem neuen Album der Infekktion 'Virus Of Time' enthalten und jeder dieser 12 Tracks ist ein kleiner Höhepunkt für sich. Es ist mir nicht möglich, auch nur einen etwas schwächeren Song auf diesem Longplayer auszumachen - deswegen will ich sie hier auch nicht alle einzeln aufzählen. Es ist extrem tanzbare Musik und man kann gar nicht anders: Irgendein Körperteil fängt immer sofort an, sich im Takt zu bewegen und genau das wollten Mike Johnson und Oliver Senger auch erreichen. Infekktion überzeugen mit ausgefeilten Arrangements, schönen Melodien und dem 'gewissen Etwas', das ihre Musik vor der Masse hervorstehen lässt. Diesen 'Virus Of Time' kann man sich nicht überhören (zumindest habe ich, bis jetzt nicht die geringsten Anzeichen dafür finden können - und diese CD dudelt im Moment nahezu ununterbrochen um mich herum). Was mir nicht 100%ig gefällt, sind Teile der (mal Deutschen, mal Englischen) Texte: Da drängt sich mir doch manchmal das Gefühl auf, hier sollten gezielt Klischees der Szene bedient werden. Nichts für ungut, falls dem nicht so sein sollte, aber weniger ist halt manchmal mehr. Ansonsten kann ich nur sagen: Super genialer Nachfolger für ihren (nicht einmal 12 Monate alten) Erstling 'New Virus'. Kompliment - ich bin neugierig, mit welchen Viren wir noch 'infiziert' werden.