Auf einem entspannten Spaziergang im World Wide Wide in einer lauen Sommernacht ist mir auf myspace die richtige musikalische Untermalung über den Weg gelaufen. Und was noch besser ist: Labrador Records in Schweden hat mir umgehend das Download Promo zur Verfügung gestellt. Obwohl bereits alte Hasen im Geschäft, sind für mich The Radio Dept trotz zwei Alben und etlicher Singles bisher leider im Verborgenen geblieben. Und das verwundert… Zumindest macht das nachdenklich, wenn man die aktuelle Single ‚David’ anhört, die ein Glanzstück des relaxten Pops zwischen Saint Etienne und Postal Service ist, von der Art, die dieser Tage viel zu wenig produziert wird. Leicht verzerrte und trotzdem zuckersüße Vocals vor einem Trip-Hop angehauchten Klangebilde und Spieluhr-Geklimpere zaubern das wohlige Gefühl des musikalischen Aufgehobenseins hervor. Spätestens die Harfen-Klänge und die Flächensounds erinnern dann auch an die Pet Shop Boys. Eine herrliche, willkommene Mischung. Ein weiterer Mix der Rice-Twin hebt das Tempo und fügt Underworld-entliehene akzentuierte Akkorde in das Ambiente ein, die ergänzt werden von Lounge-Feeling a la Yoshinori Sunahara. Da fragt man sich, welche der beiden Versionen denn die bessere ist, denn gut sind unbestritten beide. Als Bonus gibt es zwei B-Seiten die es ebenfalls schaffen Appetit auf das bereits länger angekündigte Album zu machen, ‚Messy Enough’ mit eher straightem, Manchester-angehauchten Gitarrenpop und ‚The Idle Urban Contemporaries’ als luftig leichtes, mit Streichern spielenden Instrumental. … und ich frag mich noch immer wie The Radio Dept bisher an mir vorbei gehen konnte!