Egal wo wir uns befinden, ob nun auf der Straße, bei der Arbeit oder gar daheim – in irgendeiner Form werden wir immer (mehr) überwacht und die Träume der Protagonisten der Spionagefilme aus dem letzten Jahrhundert würden heute auf ganz einfachem Wege wahr werden. Ob nun dieses ganze Datenaufgebot für Werbung, Kontrolle oder niedrige Beweggründe genützt werden... wer weiß das schon? Warum ich aber diesen kleinen, wissenschaftlich absolut nicht abgesicherten und wohl inhaltlich auch mehr als schwammigen Exkurs fahre? - Das vorliegende Album trägt den Titel „Surveillance Culture“. Gut, nicht? Das vor gut 20 Jahren gestartete und wohl eher im schwedischen Untergrund operierende ElektroProjekt The Pain Machinery verpackte das nunmehr sechste Album wirklich sehr schön puristisch – das gibt schon einmal Stylebonuspunkte. Dann aber mal reingehorcht in die Musik der beiden Herren aus dem Ikea-Land..... Jau, fein produziert ist es, was man da um die Ohren geweht bekommt. Lecker Bass, auf guten Boxen/Kopfhörern auch jede Menge zu erlauschen unter der Oberfläche – hier merkt man, dass keine Neulinge an den Reglern stehen. Ach, es geht übrigen um im Kern oldschooligen EBM mit ordentlich Querverweisen Richtung Nitzer Ebb. Zwar spricht die vielschichtige Programmierung andere Sinne an, man sollte aber definitiv witzig finden „...how your body works“ sonst schlägt The Pain Machinery sofort fehl. Ganz typisch sind da auch die Vocals, die auch wieder stark an Nitzer Ebb erinnern sollen, etwas dünn glingen aber soweit weder stören noch betören. 14mal geht’s ab auf „Surveillance Culture“ und nach mehreren Durchläufen bleibt ein zwiespältiger Nachgeschmack zurück. Klar, es gibt einiges an Tanz- und Autofahrfutter zu hören. Und ja, es gibt hier und da Abwechslung. Aber trotz allem erschlägt das Album durch seine bei aller kleinerer Experimente durchgehenden Gleichförmigkeit. Das soll Flat-tragende Freunde des klassischen EBM nicht abschrecken, denn man bekommt was geboten für sein Geld. Doch bis auf das abschließende und sich sehr vom Restalbum distanzierende „Moving Walls“, das wirklich schick knallt, fallen mir keine speziellen Reinhörtipps ein. Schaltet einfach mal selbst durch das Album und wenn es passt, dann passt es. Für den EBM Olymp fehlt aber das gewisse etwas.