Mission not accomplished – könnte man sagen. Auch nach 21 Jahren Bandgeschichte noch nicht. The Mission, gegründet von den Ex-Sisters-Of-Mercy Wayne Hussey und Craig Adams legen ein Jahr nach der „Anthology“ ein komplett neues Studioalbum vor: „God Is A Bullet“. Der Opener „Still Deep Waters“ beginnt atmosphärisch interessant. Choräle, tiefe Bässe schlängeln sich aus dem Hinterhalt, ehe sich Waynes Gesang aus der Reserve locken lässt. Dieser ist - wie man es kennt - mal düster, mal geflüstert, mal leise, mal kraftvoller, aber immer gefühlvoll. Über Albumlänge lässt sich dabei eine besondere Beziehung von Gesang und Gitarren ausmachen. Entweder kommt bei mir das Gefühl auf, die Gitarren begleiten Waynes Stimme und dudeln etwas zu brotlos im Hintergrund, oder seine gesanglichen Fähigkeiten verschwinden hinter verträumten Riffs. Zu unterscheiden wären auf „God Is A Bullet“ hierbei auch die flotteren und etwas langsameren Stücke. „Belladonna“ und „Blush“, das ein wenig an neueren Indie-Rock erinnert, schwingen den Taktstock in ordentlichem Tempo, während „Father“, oder das balladeske „Grotesque“ träumerisch daherkommen. Leider übertreten The Mission hin und wieder die Grenze zur Schnulze. Und auch diesmal wird sich dabei Wayne nicht der Vorwürfe erwehren können oftmals einfach wie Bono Vox zu klingen… The Mission sind durchaus bemüht auch nach 21 Jahren ihren eigenen Stil durchzuringen. Die größtenteils dunklen Klänge driften dabei ab und an in Pop-Arrangements ab. Verträumter Pop-Rock in dunklem Ambiente, wenn man so will. „God Is A Bullet“ hat durchaus schöne Momente. Aber auf 68 Minuten bleibt ein zu uninspirierter Nachgeschmack. Das Engagement in allen Ehren, aber vier, fünf Songs weniger hätten’s wohl auch getan, um eine durchaus solide Platte zu präsentieren. Reinhören ist für Fans natürlich trotzdem Pflicht, denn The Mission bringen letztlich das, was man von ihnen erwartet.