Heute ist Tag des Händewaschens – jener internationale Feiertag, an dem wir uns kurz daran erinnern dürfen, dass Seife Leben retten kann. ‘The Ghost And The Machine’ hätten dazu vermutlich nur ein trockenes Lächeln übrig, denn ihr neues Album „Sorrows“ beschäftigt sich eher mit den Flecken, die sich nicht so leicht abspülen lassen. Ab dem 14. November 2025 (Fullmax Recordings) wird’s dann nämlich emotional tiefgründig, musikalisch düster und poetisch kompromisslos.
Zwölf Songs lang taucht Andreas Lechner, der Wiener mit steirischen Wurzeln, tief in die Schatten menschlicher Emotionen ein – zwischen Selbsttäuschung, Verlust, Liebe und der Kunst, wieder aufzustehen. Statt musikalischer Schnellwäsche bietet er handgemachten Indie-Folk mit dunklem Glanz: Resonator-Gitarren aus dem frühen 20. Jahrhundert, analoge Synths, eine raue Stimme und Texte, die an Mark Lanegan, Chelsea Wolfe oder Tom Waits erinnern.
„Sorrows“ ist kein glattpoliertes Produkt für den algorithmischen Massenmarkt. Es ist Lechners bewusste Gegenbewegung zu einer Musikindustrie, die Emotionen filtert, bis sie nach nichts mehr riechen. Hier wird geschwitzt, gefühlt, gezweifelt – und das auf ehrliche Weise. Zwischen Folk, Indie und Rock entsteht ein melancholisches Klanggewebe, das sich nicht in drei Sekunden erklären lässt.
Der Bandname 'The Ghost And The Machine' ist mehr als Metapher. Inspiriert von Arthur Koestlers philosophischem Werk über das Verhältnis von Geist und Körper, steht er für die Reibung zwischen Denken und Fühlen – genau jene Spannung, aus der Lechners Songs geboren werden. Und während wir uns brav die Hände waschen, zeigt „Sorrows“, dass es manchmal gesünder ist, sich einfach mal die Seele schmutzig zu machen.
The Ghost And The Machine – „Sorrows“: Zwischen Reinheit und Rauschen
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