Muss man The Eternal Fall kennen? Innerhalb der Goth Rock Szene hat sich das spanische Duo in den letzten 12 Jahren sicherlich einen gewissen Namen gemacht, zu mehr als einem Geheimtip hat es aber nie gereicht. Mit der vorliegenden Werkschau, die schlicht und in römischen Lettern "2000 – 2012" genannt wurde, bietet Vertreiber Alive nun allen Interessierten eine schöne Möglichkeit, die Band und ihre Schaffensphasen kennenzulernen. Die enthaltenen 15 Tracks wurden im letzten Jahr remastert, inhaltlich aber 1:1 von den 8 Alben übernommen. Die Band setzt dabei seit jeher auf eher treibenden und häufig sehr dramatisch klingenden Goth Rock im Stile der großen Vorbilder aus den 90ern. Vergleichsband sollte man dabei eher im Feld der Dreadful Shadows suchen, da der Sound doch sehr auf Keyboards setzt. The Eternal Fall klingen, als wäre es 1990 – und das zu jedem Zeitpunkt. Der Drum-Computer tuckert vor sich hin, die Keyboards sind allgegenwärtig und eine sägende Gitarre treibt die Songs voran. Der Gesang von Mastermind Sol (der bis auf die Bassspuren für die gesamte Musik zuständig ist) ist dabei aber das zentrale Element der Musik von The Eternal Fall – wirkt der instrumentale Block auch bisweilen recht amateurhaft und gewöhnlich, so ist sein Gesang zu jedem Zeitpunkt wirklich gelungen. Zumindest wenn man auf dramatischen und klagenden Gesang steht. Als problematisch erweist sich bei einem kompletten Hördurchlauf die Erkenntnis, dass The Eternal Fall zu sehr an einem Kompositions-Schema festhalten. So entstehen auf diesem vorliegenden Best-of mit der Zeit Ermüdungserscheinungen (die sich so auf den regulären Alben weniger deutlich hervortun) und vor allem die Tracks der zweiten Hälfte kommen nicht an meine Anspieltips "Dead man alive", "The scar", "Death affair" und "Salvation" heran. The Eternal Fall stellen mit "MM – MMXII" ein schönes klassisches Goth Rock Album vor, das alle Fans dieser leider vor sich hinsiechenden Sparte ansprechen sollte. Wer bisher an The Eternal Fall vorbeigelebt hat sollte also zugreifen. Alle anderen sollten die Trackliste mit ihrem vorhandenen Bestand vergleichen.