Aus den Niederlanden erreichte uns dieser eindrucksvolle Soundtrack zu einem imaginären Zombiefilm, in dessen theatralischen und dramatischen Verlauf wir von diesen Kreaturen angegriffen werden, an grauenvollen Experimenten teilnehmen und schließlich auch einen Weg entdecken, wie diesen Zombies beizukommen ist. Dafür nutzt das Ein-Mann-Projekt The Eerier Child zahlreiche Samples aus einschlägigen Filmen, die mal trashig, mal spannend und ganz selten etwas zu lang geraten sind. The Eerier Child führt uns tief in den Dubstep, allerdings mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen. In "Black Cat" tauchen wir tief in die 70er Jahre ein, die Bassgitarre dominiert das Geschehen, die E-Gitarre gibt ab und an schräge Laute von sich und später kommt auch noch eine Frauenstimme hinzu. Dieser Stil wird in "Last Cannibal World" mehr in die Hip Hop Richtung gedreht, nur um im folgenden "Dawn" die Spannung mit ruhigem Electro zu erhöhen, schließlich geht nun die Hatz los. Die kommt in "Versus" zu ihrem ersten Höhepunkt, wo uns der Dub mit dickem Bass entgegen bläst. Ganz im Gegensatz dazu ist der Titeltrack "Nightmare Concert" ein stimmungsvolles Stück Ambient-Musik, das für das Album die thematische Wendung bringt, denn plötzlich wird uns die Lösung für das Zombie-Problem präsentiert. Kaum ist das eine Problem beseitigt, werden wir auf das nächste gestoßen: Außerirdische. Gelungen ist der immer wieder stattfindende Einwurf von artfremden Sprengeseln wie 70er-Jahre-GitarrenrIffs, Harfentönen oder Streichern, die einerseits einen etwas verstaubten Eindruck vermitteln, andererseits aber gut zu den Samples aus alten Filmen passen. Das klingt wie eine Mischung aus Ennio Morricone, John Barry und moderner Elektronik. Wunderbar! So spielt das Album mit alt und neu sowie mit Monstern und Aliens und ist dabei durch die kurzen Stücke, die zahlreichen Samples und die vielen thematischen Einschübe so kurzweilig, dass das Ende viel zu früh kommt. Zum Glück ist das Album in einer Version mit der zusätzlichen 3-Song-EP "Rabid Dogs" erhältlich. Auch hier frönt The Eerier Child dem Dub, allerdings ohne eingebaute Samples. Die Tracks sind etwas clubtauglicher, atmen aber noch die Luft des Albums. Eine wirklich sehr zu empfehlende Platte, die Lust auf mehr macht und gespannt Richtung Nordseeküste blicken lässt, was uns aus dieser Richtung noch erwartet.