The Crüxshadows, bzw. deren Musik einwandfrei stilistisch festzulegen wäre wahrscheinlich genauso ein sinnloses Unterfangen, wie nun zu erwarten, das sich ihre Veröffentlichungen gleichen. Lässt die Band stilistisch Elemente aus Electro und Rock zu, setzt sie diese dann aber auch kontrovers mit mittelalterlichen Klängen zu einem sehr Bandeigenem Ding zusammen, das an sich nur im Crüxshadows eigenem Kosmos Bestand zu haben scheint und es funktioniert letztendlich auch noch und das ist es ja schließlich worauf es am Ende ankommt. Ich muss ehrlich gestehen, das ich durch die vorangegangene „Frozen Embers“- EP und auch durch den letztjährig erschienen Longplayer „Wishfire“ etwas verwöhnt, erwartungsvoll und skeptisch zugleich „The Ethernaut“ in den heimischen CD-Player eingelegt habe und tatsächlich, dieses Album trifft meinen Nerv nur bedingt. Warum dies aus meiner Sicht heraus so ist, werde ich gleich beschreiben und teils auch begründen, nur muss ich diese Feststellung doch vorn an stellen, ist sie doch maßgeblich für die Bewertung dieser Platte von Belang. Nun, vielleicht wollte man dieses Mal einige Stilelemente in ihrer bisherigen Erscheinungsform Bandeigener Songs umstrukturieren, aber „The Ethernaut“ ist mehr Rock, sprich mehr Gitarre und auch die mittelalterlichen Klangeinflüsse treten meiner Meinung nach mehr in Erscheinung, ja in den Vordergrund als auf den zwei vorangegangenen VÖ’s der Band. Wer also nun so wie ich mehr der elektronische Musikgourmet ist, der wird sich mit dem aktuellen Longplayer nur bedingt anfreunden können. Das die Band mit „Winter Born (This Sacrifice)“ (Track 06) einen absoluten Bonbon abliefert, der für mich allerdings auch das Highlight dieser Platte darstellt, zeigt zum einen, dass sie es nach wie vor können, andererseits bekam man gerade diesen Song in drei verschiedenen Versionen bereits auf der „Frozen Embers“- EP kredenzt, so dass sich die Freude von daher in Grenzen hält. „Untrue“ (Track 07) und „Afterall“ (Track 12) sind Tracks, die dieses gewisse etwas haben, was zum Beispiel Songs wie „Return (Coming Home)“, „Binary“, „The Seraphs“, „Tears“ usw. haben, nur sind die eben alle auf dem Album „Wishfire“ zu finden und eben nicht auf „The Ethernaut“. Vielleicht ist mein persönlicher Standpunkt auch nur deshalb so vordergründig, da „Wishfire“ mein persönlich erster Kontakt mit der Musik von „The Crüxshadows“ war und für mein Dafürhalten hat die Band jetzt schon mit eben diesem Album ein Release gehabt, woran sie sich nun eben auch messen lassen muss und das besagte Album der Band erschien erst im letzten Jahr. Die Fans der Band stören sich sicherlich nicht an dem Sound von „The Ethernaut“ und ich werde das Album nun auch nicht absolut in den Keller reden, enthält es mit „Love And Hatred“ (Track 03) und „Citadel“ (Track 11) beispielsweise zwei Songs, die mehr in die Gitarrenorientierte Richtung gehen, mir jedoch trotzdem irgendwie ins Ohr gehen. Es gibt auch ruhige Momente auf dem Album, so sind „The Sentiment Inside“ (Track 05) und „A Stranger Moment“ (Track 08) Songs, die dann für sinnliche Momente auf „The Ethernaut“ sorgen. Rundum ein sagen wir mal gutes Album, jedoch mit dem Abstrich, das es da schon genialeres Material gab. Schauen wir mal, was wir auf der nächsten VÖ der Band dann irgendwann einmal präsentiert bekommen.