Es gibt Alben, da hört man schon nach wenigen Sekunden, dass es sich um echte Könner handeln muss. Ein Album dieser Art ist das die Tage erschienene „Everyday Demon“ von The Answer. Guter Sound, eingängiger Hard Rock der alten Schule und ein überzeugender Sänger. Das Problem: Die Magazine überhäufen sich mit Huldigungen – sie erwecken eine neue Megaband, die es aber überhaupt nicht gibt. Doch von Vorne... The Answer kommen aus Nordirland und haben sich im Frühjahr 2000 gegründet. Es folgte das übliche Spiel und schließlich konnten sie 2006 ihr Debütlabum „Rise“ veröffentlichen. Ihr altertümlicher Stil schaffte es ohne Probleme ins Vorprogramm von den Rolling Stones oder auch Aerosmith. Und wer jetzt sagt – hey, die hab ich doch erst letztens gesehen? Genau – im Moment durchqueren sie als Support von AC/DC die Republik. Anscheinend machen sie viel richtig. Nur mich beeindruckt das neue Album „Everyday Demons“ überhaupt nicht. Ich mein, beim Aufräumen kann man die Scheibe ohne Probleme durchhören, doch es bleibt einfach nix hängen. Wenn man David Coverdale vorwarf, ein billiger Robert Plant Klon zu sein, was sind dann The Answer? Doch man verheimlicht die Nähe zu alten Heroen gar nicht, sondern versucht sich damit zu schmücken und selbst zu überhöhen „Wenn man sich die neuen Songs anhört, entdeckt man quasi einen Querschnitt unserer Plattensammlung“ – ist dies der Anspruch einer jungen Band. Wo sind die Eier, das Business mal so richtig in den Arsch zu treten? Dafür kann man sich rühmen eine Band der sogenannten „Neuen Goldenen Generation“ der Rockmusik zu sein. Dabei will ich nicht verschweigen, dass jeder Song für sich wirklich gut gemachter Hard Rock ist. Nur auf Dauer fehlt einfach jeder Überraschungsfaktor. Mir ist dies einfach zu berechnend und wenn ich beim Rausschmeißer Sänger Cormac Neeson singen hört „I am evil“ kann ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen. Ich bin mit meinem Dreirad damals gegen Gegenstände gefahren, die böser waren. Wer noch nie was von Aerosmith, Led Zeppelin, Whitesnake oder Cream gehört hat, wird hier einige Überraschungen erleben. Der Rest sollte bei den Originalen bleiben.