Terminal 11 bzw. Mike Castaneda, der Mensch hinter diesem Projekt, dürfte einigen Freunden der IDM und Electronica bekannt sein, denn es sind schon 11 Jahre seit seinem Debütalbum vergangen und nun erscheint mit Self Exorcism sein zweites Album auf Hymen Records. Hymen Records steht für Qualität und ist darüber hinaus auch dafür bekannt, sich nicht vor sperrigen Veröffentlichungen zu scheuen und auch gerne mal zu experimentieren. Terminal 11 scheint so ein Release zu sein, denn es erschließt sich nicht sofort mein ersten Hören, aber das wäre ja auch irgendwie zu einfach und käme weder dem Label noch dem Künstler in Sachen Anspruch gerecht. Wer sich ins vermeintliche musikalische Chaos von Terminal 11 stürzt muss sich also etwas Zeit nehmen, um erstmal sämtliche Eindrücke richtig einordnen zu können, denn es wird so ziemlich alles geboten, woraus elektronische Musik dieser Art bestehen kann. Das gesamte Album sprüht nahezu über vor lauter unterschiedlichen Ideen und Elementen, die alle gleichzeitig darauf drängen gehört und wahrgenommen zu werden. Abgehackte Rhythmen und tiefe Bässe vermischen sich mit hektischen Breakcoreandeutungen, subtilen Bassdrums und wirren Melodien. Genau das, was manche bei dieser Art von Musik vielleicht als nervig empfinden könnten, wird so geschickt miteinander verschachtelt und verwoben, dass eine ganz eigene Mischung entsteht und sämtliche Elemente, die auf den ersten Blick gar nicht passend erscheinen, im Laufe eines Tracks doch zusammenfinden und die gewünschte Wirkung als Ganzes entfalten und dabei beherrscht Self Exorcism die Gratwanderung zwischen Komplexität und Geradlinigkeit nahezu perfekt. Terminal 11 verbindet Vielschichtigkeit und Komplexität mit Eingängigkeit und Experimentierfreude und ist somit für jeden Liebhaber von Frickelelektronik wärmstens zu empfehlen.