Der Franzose ist wieder da - diesmal wieder allein. Zu Terence Fixmer braucht man inzwischen keine großen Worte mehr zu verlieren, hat er sich doch spätestens seit der Zusammenarbeit mit dem Nitzer Ebb Douglas McCarthy und ihrem gemeinsamen Album "Between The Devil" auch bei den letzten Electro-Darkies ins Gespräch gebracht. Seine Verbundenheit und Tribut hat er dem EBM ja seit jeher in Form einer technoiden Verarbeitung gezollt, die sich in all seinen Tracks wiederfindet und damit sein akustisches Markenzeichen wurde. Und dazu, um sinngemäß die Worte des Labels zu benutzen, zucken die Muskeln der Tänzer unablässig im Nebel- und Strobogewitter, weil es ohne Weichei-Zutaten voll zur Sache geht. Mit der nunmehr dritten Veröffentlichung - "Muscle Collection" - wird namentlich auf das vergriffene 2001er Debüt "Muscle Machine" Bezug genommen, denn genau diese Scheibe ist jetzt als CD 2 wieder verfügbar. Frei nach dem Motto: Wenn die alten Sachen schon gut beim bekannten Publikum ankamen, weshalb dann diese Musik nicht nochmals auf einem neuen Label veröffentlichen und damit versuchen, die potenzielle Hörerschaft zu vergrößern? Denn ohne allzu große Kritik anzubringen, kann doch angemerkt werden, dass Fixmer seinen Stil ziemlich überschaulich hält und bei Unkenntnis der alten Titel diese durchaus auch als neu durchgehen können. Dem Hörerlebnis tut diese Erkenntnis allerdings keinen Abbruch, denn jeder Titel hat doch immer seine verspielte Besonderheit, die ihn dadurch nicht nur als monotones Gestampfe dastehen lässt. So entsteht ein Spektrum, das von EBM-, über Trance- bis zu Industrial-angehauchten Tracks reicht. CD 1 bietet des Weiteren einige bisher unveröffentlichte bzw. Vinyl-Tracks aus den Jahren 1998-2004 und wird durch zwei Remixarbeiten für The Hacker und Client komplettiert. Auch hierbei lässt sich für die meisten Songs konstatieren, dass Fixmer ein Gespür hat, den Tracks genau in dem Augenblick eine Wendung zu verpassen, wenn man befürchtet, dass die Monotonie sich langsam durchsetzen könnte. Allerdings gelingt es doch nicht immer wie z.B. bei "Out Of My Head" oder gleich im Anschluss "Hold Me (In The Night Mix)", die im Vergleich zu den restlichen Songs eher als Lückenfüller betrachtet werden müssen. Ein weiteres Fixmer-Merkmal ist die Bassspur, die oft gleichzeitig für den melodischen Hauptanteil sorgt, wie man es auch vom Old-School-EBM her kennt. Sequenziell aufbereitet liegt der Bass absichtlich manchmal außerhalb der (Tempo-)Spur. Irgendwie kann das durchaus für Verwirrung beim Tanzen sorgen, wenn der Beat so unsynchron mit dem Bass um die Wette flitzt und einer immer etwas voraus bzw. hinterher ist - siehe CD1/Nr. 3 und 10. Halten wir fest, dass Terence Fixmer mit seiner "Muskelsammlung" sein derzeitiges Schaffen mit der wiederveröffentlichten "Muskelmaschine" zementiert und es mit den bislang mehr oder weniger bekannten Titeln von CD 1 ergänzt, ohne dabei neue Wege zu gehen. In diesem Stadium brauchen wir das zwar noch nicht erwarten, möchten aber doch darauf hoffen, dass die nächsten Singles/Alben mit ein paar kleinen Besonderheiten aufwarten können. Als Anspieltipps seien die Titel „Passion“, „Aktion Mekanik Theme“, „Impulsion“, „Electric Vision“, Shout“, „Electronic Violence“, „Warm“ und „Body Pressure“ genannt.