Das russische Ein-Mann-Projekt Tatlum ist ein weiterer Neuzugang bei Hands. Nachdem er sich durch zahlreiche Liveauftritte in Russland und den angrenzenden Ländern bereits einen Namen gemacht hat, liegt nun mit Mechanical Rite sein Debutalbum vor. Eine Mischung aus Breakcore mit Industrial- und Technoanleihen und ein wenig Drum and Bass und Gabba – das ist der erste grobe Eindruck, den Mechanical Rite hinterlässt. Lässt man sich etwas mehr auf die Musik ein, fällt sofort auf, dass neben den mächtigen Beats eine durchgehend düstere Atmosphäre herrscht. Tiefe Flächen mit getragenen und manchmal auch leicht verspielten Melodien durchziehen die Rhythmuskonstrukte und mächtige Bässe begleiten den Hörer auf der Reise durch die Welt von Tatlum. Was sich hier vielleicht etwas ruhig und märchenhaft anhört, ist es in Wirklichkeit gar nicht, aber man kann die Musik tatsächlich mit etwas Ähnlichen vergleichen, wenngleich es sich auch um ein eher apokalyptisches Märchen handelt, denn Tatlum macht keine halben Sachen, wenn es darum geht, dem Hörer seinen Sound um die Ohren zu hauen. Auch wenn der ein oder andere Song mal etwas weniger heftig beginnt, so ist es nur das Vorspiel, denn spätestens im Mittelteil geht es meistens richtig zur Sache und aus dem Breakcore wird ein gradliniger Tanzflächenabräumer mit Kopfnickfaktor. Mechnical Rite verbindet die bereits genannten musikalischen Styles mit ordentlich Atmosphäre und haucht den sonst eher sterilen Sounds eine Seele ein. Tatlum hat mit Mechanical Rite in Sachen Breakcore ein erbamungsloses Beat-Monster erschaffen und auch wer bis jetzt vielleicht keinen so richtigen Zugang zu Breakcore hatte, wird sich, nicht zuletzt wegen der tiefen Atmosphäre, mit diesem Album anfreunden und nicht mehr davon loskommen.