Weltweit begehen jährlich ca. eine Million Menschen Selbstmord, mit dieser recherchierten Meldung in Form eines Sprachsamples leitet der Belgier Johan Van Roy, seines Zeichens Mastermind der Formation Suicide Commando sein mittlerweile sechstes Album ein. Dieses hört dann auf den Namen „Axis Of Evil“ (Achse des Bösen) und ist laut Aussage von Johan wohl das erste Konzeptalbum der Band, auf dem es ausschließlich in irgendeiner Form um das Thema Tod geht und welches so Club orientiert ist, wie wohl keiner der vorangegangenen Longplayer. Achse des Bösen (Axis Of Evil) ist ein Ausspruch des amerikanischen Präsidenten George W. Bush, der diese Formulierung letztes Jahr als Kampfansage gegen den Terrorismus gebrauchte, kurz bevor es dann die offizielle Kriegserklärung der USA gegen den Irak gab, um scheinbar unmissverständlich klar zu machen, dass es ihm sehr ernst mit seinen Worten und seiner Formulierung ist. Musikalisch thematisiert hat das wohl bisher noch niemand und warum tut Johan Van Roy, alias Suicide Commando das nun, wo doch gerade diese Band bisher nicht unbedingt als politisch galt?! Johan meint, dass die Band auch nie politisch werden wird, doch es gibt wohl Momente im Leben, wo selbst ein relativ unpolitischer Mensch mal etwas zu bestimmten Dingen sagen sollte, bzw. sagen muss. Kernkritikpunkt von Johan ist wohl die Tatsache, dass keine Nation der Welt allein über Recht oder Unrecht zu entscheiden hat und einfach Kriege führen kann, bei denen dann auch noch Unschuldige in den Tod gerissen werden. „One Nation Under God“ (Track 05), „Evildoer“ (Track 07) und vor allem „Mordfabrik“ (Track 06), welches ein Antikriegslied darstellt, sind drei Songs des Albums, die sich inhaltlich mit der oben beschriebenen Thematik auseinandersetzen. Selbstmord ist das Thema Nr.1 neben Krieg und US amerikanischer Ideologie worum es auf „Axis Of Evil“ vornehmlich geht. Mit „Sterbehilfe“ (Track 08) und „Mordfabrik“ (Track 06) gibt es nach erstem hinschauen zwei deutsche Tracks, wobei der Song „Mordfabrik“ dann aber einen englischen Text hat und nur „Sterbehilfe“ in deutscher Sprache zu vernehmen ist. „Plastic Christ“ (Track 09) setzt sich auch mit einer interessanten Thematik auseinander, die vom sonstigem Material der CD etwas abweicht. Geht es dabei um Menschen, die meist Gottesdarstellende Plastiken und Skulpturen anbeten. Der Nonsens dabei ist, das die Menschen glauben, wenn sie diese Figuren verehren, kämen sie nach dem Tod in den Himmel, Johan Van Roy meint, mit dem Tod sollte man das Ende als solches hinnehmen und akzeptieren und nicht in irgendwie gearteten Anbetungen auf ein besseres Leben nach dem Tod hoffen. 10 Tracks finden sich auf Axis Of Evil, die wie schon erwähnt sehr Club orientiert sind, zumindest kann man das wenigstens von 80% des Materials auf diesem Album behaupten. Von diesem Album gibt es auch eine auf 5000 Einheiten limitierte Ausgabe, die dann zum regulärem Album noch eine DVD beinhaltet, auf der verschiedene Clips, Interviews, Live-Mitschnitte etc. drauf sind. Ran halten ist da für all diejenigen angesagt, die noch solch eine limitierte Version ergattern wollen, denn die auf 3000 Stück limitierte Version der Vorab-Single „Face Of Death“ war innerhalb von zwei Tagen komplett ausverkauft. Ich persönlich find es sehr schade, dass solche Varianten überhaupt limitiert werden müssen, treibt das doch gerade den E-Bay Handel und die Schwarzbrennerei weiter nach vorn und genau das soll doch eigentlich nicht sein?! Nichts desto trotz liefern Suicide Commando ein astreines Release ab, bei dem es an Aussagekraft und Tanzbarkeit nichts auszusetzen gibt. Demnächst kann man sich von der Live-Umsetzung des Materials überzeugen, da Suicide Commando zusammen mit Interlace und Tactical Sekt touren.