Mit „Murder to a Beat“ liefern uns die Griechen von Strawberry Pills ihr Debüt, bei dessen Entstehung Agatha Christie ihre Muse war. Fiktion, Horror, Tod, Mysterium und doch ein Haufen düsterer Romantik – die Mischung machts. Und so tauchen wir ein in eine chillig-kranke, wirre Elektronikwelt, in unser eigenes, persönliches „dark universe“.

Dunkel zeigt sich die Elektronik in „The Voyeur“. Markant und knackig sind die Drums. Der Sound wirkt gefahrvoll, wird schneller. Die Stimme, scheint nicht ganz nah und doch nicht fern. Sie marschiert rhythmisch, vom Synth provokant umspielt, schräg tanzend. Die Nacht steht bevor, diese besondere Nacht! Zügig und mit „hohlen“ Schlägen folgt „Private Nightmare“. Die Stimme ist hypnotisch, wirkt ekstatisch, irgendwie kämpfend, erst mild dann ausrufend. „…running fears…“ Die Elektronik tanzt ebenso schräg wie zuvor. Der Sound tobt schließlich. Wirr und dunkel wabernd schließt sich „Verbal Suicide“ an. „…I wanna die…“ Die E-Gitarre swingt dunkel mit, poppig mäßig zeigen sich die Drums. „…you cannot say that I´ve lost my soul… happy birthday to you…“ Der Sound ist chillig, psychotisch. Mit poppigen, markanten Drums und verwaschenem Synthwave steigt „Enter the Void“ ein, stellenweise fast surrend und mit stetig wiederholten Stimmpassagen, die krank, hypnotisch wirken. „Dreams“ folgt mit dumpfen Drums und schleichendem, dunklem Wave. Der Synth schreitet hoch, von einzelnen metallischen Schlägen durchbrochen. Ironisch wirkt der Sound, lodert schräg als Einheit auf. Impulsiv tritt die E-Gitarre hinzu. In Inbrunst tobt die Stimme, ehe reine Drumbeats verrückt toben, windig umspielt. Die Disco deiner dunklen Träume ist in vollem Gange. Es folgt mein Favorit „Porcelain Face“ – und steigt ein mit „Grillen“ auf poppigen Drums. Gitarre und Synthwave zeigen sich verträumt, verspielt. Ekstatisch erhebt sich die Stimme. Du siehst sie vor dir, ihre Augen, ihren Lippenstift. „…I wanna bring you down… I wanna make you cry…“ Die Vocals vereinen sich, brechen aus und zeigen sich dann wieder zart – Suchtcharakter. Schließlich zeigt sich das E-Solo zerstörend auf den den Drums. „Icarus“ steigt mit einzelnen, dumpfen Sequenzen auf poppigen Drums ein. Die Parts vermischen sich. Die Stimme zeigt sich marschierend, provozierend. „…you want me to disappear…“ Synth und E-Gitarre lodern sarkastisch. „…everything they said it`s true… I am not good for you…“ Die Elektronik wird chillig, wirr, schräg, fast miauend. „Set to the Rise Again“ schließt den elektronischen Reigen, schreitend, klopfend und genauso provokant. Rhythmisch zeigt sich die Stimme, wavig synthig umspielt. Wirre Sequenzen spielen mit. Die Drumbeats marschieren. „…darkness…“ Metallisches Klopfen, rotierende Töne – es wird wirr.

„…everything they said… it´s true… I am not good for you…“? Ich sage: „You are!“ Geben wir also den Strawberry Pills die Chance gehört zu werden.

 

30.10.20

 

Inner Ear

 

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01. The Voyeur
02. Private Nightmare
03. Verbal Suicide
04. Enter the Void
05. Dreams
06. Porcelain Face
07. Icarus
08. Set to Rise Again