Steven Severin dürfte den meisten Musikinteressierten als Bassist der legendären Post Punk/Wave/Gothic-Band Siouxsie and the Banshees bekannt sein. Dort bildete er neben Sängerin Siouxsie Sioux das kongeniale Kernduo, welche die treibende Kraft hinter der Band war. Leider sind die Banshees schon seit Jahren Geschichte. Nachdem Siouxsie vor einigen Jahren ein Comeback als Solokünstlerin feierte, ist Steven Severin eher im Verborgenen als Soundtrackkomponist aktiv. So auch bei Vampyr. Es handelt sich hier um Musik, die auf dem ersten Blick arg weit von Severins Wurzeln entfernt ist. Auf diesem Album hat er sich den gleichnamigen Horror-Meilenstein des dänischen Regisseurs Carl Theodor Dreyer vorgenommen und ihm im Nachhinein einen Soundtrack verpasst, der es in sich hat. Wenn man sich die Musik nämlich anhört, kann man sich in etwa vorstellen, wie düster und beklemmend jener Film sein muß. Severin arbeitet mit allen Schattierungen des Dark Ambient, konventionelle Songstrukturen sucht man vergebens. Alle Stücke kommen ausgesprochen finster daher und sind handwerklich hervorragend produziert. Leider empfiehlt es sich wahrscheinlich, tatsächlich den Film zur Musik zu genießen, da das Album für sich alleine doch sehr schwer zugänglich daherkommt und auf Dauer sogar recht anstrengend werden kann. Zu gleichförmig wirken die Tracks, zu wenig bleibt nach dem Hören des Albums hängen. Ein Soundtrack für einen alten Kultfilm. Und genau so ist dieses Album auch konzipiert. Also eher weniger was für den alltäglichen Musikgenuß...