Seit Tagen läuft bei mir das Album „110011“ von Stereoskop – aber nur, weil ich mir nicht im Klaren darüber bin, was ich von diesem Technopop-Werk halten soll. Stereoskop bestehen aus dem spanischen DJ Lexvaz und der Sängerin Susana Egea. Lexvaz ist als Solo-DJ schon recht erfolgreich, belegte zum Beispiel in US-House-Charts mit einem Track die Spitzenposition. Susana garniert seine Songs mit geschmeidigem Gesang, der zwar sehr sympathisch rüberkommt, aber textlich ziemlich nichtssagend ist. Dazu kommt, dass DJ Lexvaz auf 110011 sich sehr in Zaum hält, was die Ausgestaltung der Stücke angeht. Die immer wiederkehrenden Effekte, Drumloops und Sequencerspielereien wirken nach spätestens drei Tracks einfallslos und lahm. Will er nicht mehr oder kann er nicht mehr? Und deshalb klingt das dann leider nicht wie ein liebevoll ausgetüfteltes Album, sondern nach Tanz-Mucke von der Stange, wenngleich – und das muss man Stereoskop wiederum zu Gute halten – jeder Track für sich genommen durchaus Ohrwurm-Qualität hat. Fazit: Einzeln funktionieren die Songs von Stereoskop auf jeder Sommer-Party bestimmt hervorragend, elfmal hintereinander gehen sie einem dann aber schnell auf die Nerven.