Mathis Mootz, der Mann hinter Squaremeter (m2), hat sich mal wieder etwas Neues ausgedacht und schwenkt die Musik seines Nebenprojektes in eine etwas andere Richtung, als man es bisher von Squaremeter gewohnt war. Sein vornehmlich auf Clubsounds ausgerichtetes Hauptprojekt Panacea gab wohl den Anstoß dazu. Damit die Musik von Squaremeter live besser rüberkommt, hat sich Mathis Mootz vom reinen Ambient verabschiedet und setzt nun verstärkt auf Beats. Dennoch steht sein neues Album "Aswad" in bewährter Squaremeter-Tradition, denn die ruhigere und düstere Seite seiner Musik lebt er weiter aus. "Aswad" wirkt aus diesem Grund auf der einen Seite sehr vertraut, auf der anderen jedoch völlig überraschend. Neben der mehr rhythmusorientierten Musik richtet Squaremeter sein Augenmerk auf seinem neuen Album insbesondere auf orientalische bzw. arabische Einflüsse, wie man sie von Muslimgauze her kennt. Das 10-minütige "Sifer" macht dies sofort klar. Mootz lässt sich Zeit und führt den Hörer ganz langsam in den neuen Sound von Squaremeter ein. Mit dem sporadischen Einsatz von Samples von orientalischen Gesängen, die über das ganze Album verteilt sind, schafft er eine fast beklemmende Stimmung. Aufgelöst wird sie durch das Einbringen von langsamen Beats, die bereits ab der Mitte von "Sifer" völlig überraschend die Wendung des Songs herbeiführen. Dennoch vollführt Squaremeter hier keinen Stilbruch, denn der Rhythmus passt sich perfekt an den düsteren Sound an und macht schon zu Beginn des Albums süchtig. Wohin die Musik von Squaremeter sich in Zukunft richten wird, macht das folgende "Tahat" deutlich. Ähnlich wie bei "Sifer" beginnt der Song ruhig, diesmal aber mit stärkerem Einsatz der arabischen Gesangssamples, und bricht dann mit dominanten und in die Songstruktur eingebetteten Beats aus. Fast alle Songs folgen diesem Muster, jeder zelebriert die Verbindung von düsteren Ambientklängen, orientalischen Samples und teilweise sogar äußerst tanzbarem Rhythmus auf eine andere und immer wieder überraschende Weise. Nur am Ende von "Aswad" kehrt Squaremeter wieder etwas mehr zu seinem ursprünglichen Sound zurück. "Khalast" ist mit dem unterschwelligen Rhythmus und dem verzerrten Frauengsang ist der Höhepunkt des Albums und spätestens hier hat einen "Aswad" dermaßen in seinen Bann gezogen, dass man von dem Sound nicht mehr loskommt und immer mehr davon haben will.