Spectrum-X - Tea Party with Zombies

Abgedrehte Horrorstorys, finstere Spukgeschichten und Schauermärchen sind bekanntlich dank zahlreicher Film und Fernsehproduktionen, einer Vielzahl von Büchern und vor allem dem finanzstarken Importbrauchtum namens Halloween durchaus salonfähig geworden. Nahe liegend für Nullifer und CandyBones somit, die ohnehin schon düsteren Industrial Klänge mit morbidem Horrorcharme zu versüßen um etwas Einzigartigkeit in den Silberling zu bringen. Würde die angesprochene Mischung nicht gerade so aufgedrängt wirken, als richte sich die Aufmachung ausschließlich an Dauerkonsumierende „Gothic-Girlies“ mit künstlichen Vampirzähnen im Plappermaul, so könnte man der Idee durchaus etwas Positives abgewinnen. Auch das aufwändig gestaltete Booklet festigt den Eindruck erneut. “Tea Party with Zombies“ ist bereits die zweite Edition des Albums der Italiener und glänzt mit Neuaufnahmen sämtlicher Lieder sowie den Gitarrenparts von Kiwamu, seines Zeichens Gitarrist japanischen Visual Kei Gruppe „Blood“. Im Silberdiskus schlummern sechzehn Stücke gefüllt mit melodiösen Industrialklängen sowie überwiegend maskulinem Gesang, welcher auch eindeutig besser zum Gesamtkonstrukt passt als vereinzelt auftretende weibliche Gesangsspuren. Die skurrile Gruselatmosphäre welche optisch überpräsent ist, sticht dem Hörer auch inhaltlich schmerzend in die Gehörgänge. Folglich bekommt der Käufer den Sound, welchen er vom Deckblatt des Albums erwartet. Leider erschöpft sich dieser Effekt schneller als erwartet und der Eindruck macht sich breit, „Tea Party with Zombies“ wäre besser auf einer kleinen Halloween-Feier für die trinkwütige Jugend knapp unterhalb der Volljährigkeit aufgehoben. Dem gesamten Inhalt des Presswerks zu folgen wirkt stellenweise ziemlich ermüdend, da trotz teils tanzbaren Melodien die Aufdringlichkeit des weiblichen Gesangs und die übermäßig gewollte Schauerstimmung die Suppe massiv versalzen. Zur besagten Teeparty mit den Untoten sollten sich folglich nur eingefleischte Horrorfanatiker mit Neigung zu entsprechend bizarrem Liedgut einladen lassen. Alle anderen greifen wohl lieber zur Schrotflinte und blasen den Zombies die faulende Rübe ab. Rein virtuell versteht sich.

KOMMENTARE

Aktuell sind keine Kommentare zu diesem Beitrag vorhanden. Sei der erste, der einen Kommentar verfasst!


KOMMENTAR VERFASSEN:

Information: Du bist ganz herzlich dazu eingeladen, über die Kommentarfunktion deine Gedanken, Meinungen und Anmerkungen zu den Themen mit allen zu teilen. Wir wünschen uns dabei einen respektvollen Umgang gegenüber unseren Autorinnen und -autoren sowie allen anderen, die Kommentare beitragen. Bitte beachte, die Kommentare werden vor der Veröffentlichung redaktionell geprüft. Dies kann im Einzelfall einmal etwas länger dauern. Bitte beachte auch, dass du einen einmal geschriebenen Kommentar nicht ändern oder löschen kannst. Nutze unsere im Impressum angegeben Mailadresse, wenn dein Kommentar gelöscht werden soll. Diebezüglich verweisen wir auch auf unsere Datenschutzerklärung.

Wir setzen Cookies ein.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Inhalte von sozialen Netzwerken und eingebettete Inhalte von Drittanbietern sowie Chat-Systeme können angezeigt werden. Die Performance von Anzeigen und Inhalten kann gemessen werden. Erkenntnisse über Zielgruppen, die die Anzeigen und Inhalte betrachtet haben, können abgeleitet werden. Daten können verwendet werden, um Benutzerfreundlichkeit, Systeme und Software aufzubauen oder zu verbessern.