Sono ist eine Band von der man nie so recht weiß, wo man sie einordnen soll. Einerseits findet man deutliche Electro-Pop Einflüsse, die sich bspw. auch als Support von Apoptygma Berzerk äußern, andererseits sind Sono in der House/Dance Ecke unterwegs und treten auch mal gerne in entsprechenden Clubs auf. Vielleicht ist es gerade diese Mischung, die die Band aus dem Norden Deutschlands so interessant macht. Auch wenn erst zwei Sono Alben erschienen sind, zeigt diese Zusammenstellung eindrucksvoll die Vielschichtigkeit der Musik und die Offenheit gegenüber neuen Stil-Elementen. Zweiundzwanzig Remixes, teils bereit auf den regulären Maxis erschienen, aber auch viele Promo- oder unreleased Mixes liefern einhundervierzig Minuten Unterhaltung. Alle Tracks zu besprechen wäre zu viel des Guten und so werden im Folgenden lediglich die interessantesten Neuinterpretationen bedacht werden können. Bisher noch gar nicht als Remix veröffentlicht, ist ‚Dangerous’ gleich in drei Versionen enthalten. Apoptygma Berzerk, Faderhead und Pelton haben aus dem bereits im Original starken Song jeder auf seine Weise noch mehr herausgeholt. Ganz nach meinem Geschmack ist der ‚Pelton-Mix’, der synth-poppy alle Register zieht, während Faderhead die Gitarren auspacken; und ganz ehrlich: dass der erste Remix von APB kommt hätte ich nicht erkannt. Ein weiterer bisher nicht veröffentlichter Beitrag kommt von Tocadisco, Remixer der Stunde. Dieser nimmt sich sehr erfolgreich die absolut erste Veröffentlichung von Sono, nämlich ‚Keep Control’ vor und lässt den Hit im 2006er Gewand sehr gelungen geschmeidig vor sich hin fließen während eine neue Version von Sono deutlich stampfender am Original geblieben ist. Ein ewiger Klassiker wird wohl der ‚International Pony Remix’ von ‚Since you’re gone’ bleiben, der zunächst symphonisch mit Streichern beginnt bevor der Pony-typische Shuffle einsetzt und daraus einen unwiderstehlichen Party-Hit macht. ‚A new cage’, der Vorbote des zweiten Albums ist sowohl in der besten Version der damaligen Single, abgemischt von Justus Köhncke enthalten als auch in zwei Versionen der derzeitigen Szene-Darlings Digitalism. Während der ‚normale’ Mix, der auch schon auf der Single enthalten war eher durchwachsen ist, überzeugt der ‚Digitalism Pogo Edit’, der minimalistischst zum pogen zwar etwas zu harmlos zum tanzen aber gerade richtig ist. Auch die Chill-Out-Fraktion wird mit zwei Mixes von ‚Red Sky’ und ‚Since you’re gone’ bedacht! Zum Schluß noch eine Wertung für alle, die sich fragen was eigentlich aus dem größten Hit Sonos, ‚Blame’, geworden ist: an dem durften sich Bodzin und Hunteman sowie Humate versuchen. Die beiden Mixe sind elektronisch treibend mit coolen Sounds so geworden, wie man sich dies schon vorher vorgestellt hat, allerdings kommen sie irgendwie nicht an das unschlagbare Original heran. Mit RMXD bringen Sono eine liebevoll zusammengestellte Perle der Remix-Community heraus, die sowohl inhaltlich als auch zum Preis eines regulären Albums finanziell überzeugt. RMXD macht einmal mehr deutlich, warum Sono auch als Remixer von Schiller bis Rammstein und von Client bis Rosenstolz gefragt sind.