Eine Single mit sechs neuen Remixes eines alten Club-Kraches zu veröffentlichen ist nur wenig neu und oft lässt man infantile, inkompetente DJs an gute Originale, sie mit den augenblicklich gehypten Beat-Strukturen zu unterlegen um nochmal schnell eine zweite Charge Geld aus erneuten Verkäufen zu generieren. Sind Sono auf den gleichen Zug aufgesprungen? Eigentlich nicht, denn man muss Ihnen zu Gute halten, dass sie zunächst selbst nochmal ans Mischpult zurückgekehrt sind ihrer Hymne aus alten Tagen frischen Odem einzuhauchen. Und da wären wir auch schon bei der Hammer-Version der Veröffentlichung angekommen: der ‚NU Edit’. Ohne viel Gezackere geht’s von null auf hundert und damit auf die Floors der Tanztempel dieser Nation. Extra-fette Bässe und ein komplett neues Beat-Gerüst schaffen es, dass ich den Song, der für mich persönlich immer um Längen hinter ‚Blame’ stand, diesem auf einmal vorziehe und ihn bei aufgedrehten Boxen im Auto nicht mehr missen möchte. Zwischendrin ein Mittelteil der den Rhythmus kurzfristig vollständig ins Off schickt und mit sparsam eingestreuten Disharmonien auskommt, bevor die erstaunliche Beschleunigung erneut zielführend eingesetzt wird. Der ‚NU Club Remix’ unterlegt die beschriebenen Elemente mit einem an die Original-Version erinnernden kontinuierlichen Beat, ist auch nicht zu verachten, jedoch nicht so stimmig wie der Edit. Neben den Eigeninterpretationen hat man Fedde le Grand und Gregor Salto eingeladen neue Remixes zu erstellen. Wenn auch nicht so mitreißend wie die NU-Versions, kann sich auch das dabei entstandene Material sehen lassen. Hierbei sind die Club-Versions den Edits allerdings vorzuziehen, denn ein klassischer House-Track wie der Fedde le Grand Mix funktioniert einfach besser auf sieben Minuten, wenn die eingesetzten Elemente ein wenig mehr geloopt werden können und sich die Gesamtatmosphäre etwas langsamer aufbaut. Aufbau bzw. Entwicklung ist noch mehr das Stichwort für die Gregor Salto Versionen, die zunächst gemächlich minimal beginnen, sich dann metallischer Klopfgeräusche aus 80er Depeche Mode Archiven zu bedienen scheint, bevor schließlich Tribal-verliebte Drums die Szenerie kurz vor Ende komplettieren. Ich hab mich gefreut, dass Sono – wenn auch mit einem alten Titel – wieder voll da sind und uns einen Sommerhit mehr bescheren. Und Remixes waren ja schon immer das Ding der Hamburger. Bewertung: NU Edit: 6 Punkte Weitere Mixes: 4 Punkte