Sonar - Cut Us Up

Nicht nur ein paar, nein, satte sechs Jahre haben Sonar bzw. in Persona Dirk Ivens und Eric van Wonterghem ihre Fangemeinde auf neuen Output warten lassen. Titel und Cover ihres neuen Albums lassen auf eine Gewaltorgie schließen, so richtig schön rabiat und blutig. Für jemanden, der bisher nicht mit Noise und Industrial in Berührung kam, ist es das bestimmt auch. Für Sonar-Adepten ist "Cut Us Up" ein weiteres, typisches Album des Duos geworden, das mit eiserner Konsequenz die monotone Noise-Maschinerie anwirft. Schon im ersten Song "Intruder" legen Sonar alle Karten auf den Tisch: rauschender Stroboskop-Noise, ansteckender Rhythmus und die gekonnte Balance zwischen eiskalter Industriehalle und bebendem Tanzboden. Danach rollt das virulente Rhythmus-Monster "Closing In" über einen hinweg, bevor "Them And Us" mit metallischen Klängen und Noise loshämmert. Sonar bauen in ihre Songs gewohnt wenige Variationen ein und frönen der monotonen Ansteckungsgefahr. Hypnotisiert, paralysiert oder entfesselt von diesen Tönen kann der Hörer fast wie eine willenlose Puppe nur noch reagieren. Auffällig ist vor allem die rhythmische Ausrichtung des Albums, durch die viele Tracks clubtauglich werden. Ein Track wie "Touch The Mirror" ist für Sonar-Verhältnisse recht zahm, da es wenig Krach zu hören gibt. Dennoch ballert der Beat lässig und souverän dahin. "Melted Dream" ist dagegen ein typischer Vertreter seiner Art und obendrein einer der abwechslungsreichsten Songs auf dem Album. Egal aus welcher Richtung man "Cut Us Up" betrachtet, es bleibt ein Sonar-Album mit gepflegt rhythmischem Krach. Wirkliche Überraschungen gibt es nicht (Ausfälle aber genauso wenig), dafür aber jede Menge gute Songs. Einzige Ausnahme im Sinne einer Überraschung ist das abschließende "Atomized", das durch seinen minimalistisch-düsteren Stil fast schon als Ambient tituliert werden kann.

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