Was passiert, wenn man Doomcore, Darkcore, Techno und Industrial in einen dunklen Keller sperrt und ein paar Tage alleine lässt? Genau: Es kommt ein Monster raus, das klingt wie eine dystopische Zukunftsvision auf Ecstasy. 'Into The Void', das neueste Werk von 'Solemn Warning', ist kein freundliches Händeschütteln, sondern ein Faustschlag in die Magengrube – erschienen vor wenigen Tagen über 'Room 23 Music' als digitale Single für all jene, die ihre Musik am liebsten mit einer ordentlichen Portion Wahnsinn serviert bekommen.

„Derelict“ macht keine Gefangenen. Kein unnötiges Vorspiel, keine langatmige Atmosphäre – einfach ein brachialer Techno-Hammer, der alles niederwalzt, was sich ihm in den Weg stellt. Das hier ist die Art von Track, die in einem dunklen Club gespielt wird, wenn es draußen bereits hell wird und nur noch die Härtesten auf der Tanzfläche stehen. Und dann kommt „Void“ – und macht plötzlich alles anders. Statt geradlinigem Geballer bekommt man eine unheilvolle, experimentelle Achterbahnfahrt voller Tempo-Wechsel und Sounds, die klingen, als würde das Maschinenzeitalter eigenständig Bewusstsein entwickeln.

Solemn Warning beweist mit Into The Void, dass Musik keine Kuschelzone braucht. Das ist keine Wohlfühlplatte, das ist purer, ungefilterter Industrial-Irrsinn – roh, unbarmherzig und einfach verdammt geil. Wer noch glaubt, elektronische Musik müsse brav und glattgebügelt klingen, kann sich hier mal gepflegt eines Besseren belehren lassen.