Möglicherweise das finale Album? Was muss man da in der Vorankündigung von "Necropolis" lesen, dem in Kürze erhältlichen neuesten Werk der Folk-Urgesteine um Tony Wakeford. In der 30 jährigen Geschichte des Projektes gab es aufs und ab, doch es wurde beständig weiterkomponiert. Ob sich also eine solche Ansage bewahrheitet, wird wohl erst die Zeit zeigen, immerhin konnte man in der Vergangenheit zuhauf aufgehlöste Bands live sehen und ihren neuen Outputs lauschen... Sicher ist aber: in meinen Ohren wäre vorliegendes Werk als Abschied schlüssig, stimmig und wunderbar. Inhaltlich behandelt das nach der London Necropolis Railway benannte Werk den sich in den Augen von Wakeford abzeichnenden Niedergang Londons als Weltmetropole. Die Glorifizierung oder Verklärung der Vergangenheit ist der Band seit jeher zu eigen: Ja, London war schon einmal ein größerer Akteur auf der Weltbühne, aber seien wir ehrlich, auf ehrenhaften Füßen stand diese Macht global gesehen nicht und London leidet heute in weiten Teilen an den Geistern, die das british empire eben heraufbeschwor. Aber inhaltlich fand ich mich noch nie wirklich abgeholt von der Band, wohl aber musikalisch. Denn trotz aller Rückwärtsgewandheit zeigten Sol Invictus in den Jahren immer ein Interesse am musikalischen Fortschritt. "Necropolis" besticht anders als viele Werke der vorzeige Folker durch eine ungemein dichte Atmosphäre, wie eine ganzheitliche Reise durch die Gassen des alten Londons und weniger als Zusammenstellung einzelner Titel. Dies wird auch darin unterstützt, dass quasi jeder zweite Titel nur knapp die Minutenmarke knackt, sich aber nicht nur als Lückenfüller vorstellt sondern als vollwertiger, aber viel zu schnell endender Vollwerttitel und so insgesamt 15 Titel ihren Einzug gefunden haben. "Necropolis" ist eine mystische Reise durch eine alternde, krankende Großstadt, ein melancholischer Abgesang an alte Zeiten, ein düsterer Einblick in schummrige Winkel und Geheimnisse der Stadt. Die knapp 50minütige Stadttour vergeht wie im Flug und der Hörer bleibt am Ende berauscht und doch wehmütig zurück,..... und ein wenig verunsichert. Alle typischen Elemente, die die Band, die ein ganzes Genre mitformte, in den Jahren darstellte, finden sich schlüssig in den Stücken wieder, Klangkollagen, düstere Halleffekte und unbequeme Passagen beleben das überhörte und doch immer wieder schöne Folkkorsett. Man will nicht gefallen, man will die ureigene Vision des Konzeptes präsentieren und der Hörer ist gefordert - in meinen Augen die richtige Entscheidung. Sollte dies tatsächlich das letzte Album der Band sein, so ist es ein perfekter Abschluss, mit "Set the table" und "Turn turn turn" kann ich meine definitven Hörempfehlungen nennen. Sol Invictus haben ihre Fußspuren hinterlassen, wurden kontrovers diskutiert, standen immer ein wenig im Schatten von Death in June oder Current 93, waren aber auch immer näher am Folk und damit eben ein wenig zu "uncool" und zu wenig provokant in einer Szene, die ausreichend schillernde Galeonsfiguren präsentieren kann (und nicht nur positiv gemeint). Konsequent arbeiteten sie an ihrer musikalischen und inhaltlichen Vision und "Necropolis" kann man als Endhaltestelle wohlwollend beklatschen. Schade, dass der Zug eventuell im Dunkeln verschwinden wird, doch die Fahrt war immer eine Erfahrung, meist auch eine Bereicherung.
"Poussière D'étoiles" ist das dritte Album des Tunesischen Duos YUMA, das kulturelle Grenzen überwindet und ein eigenes Klanguniversum erschafft, indem es arabische Mystik mit Folk, Desert Blues und aktuellen neo-arabischen Klängen verbindet. Die CD erscheint als Digipack mit 8-seitigem Booklet mit Lyrics in Französisch und Arabisch auf Innacor.
Sabrine Jenhani, die in Tunesien bereits unter dem Namen Chupee Do Erfolge feierte, lernte den Sänger und Gitarristen Ramy Zoghlami 2014 auf dem Ephemere Electro Music Festival in Tunis kennen. Die ersten Songs, die die beiden zusammen performten, ware...
Knallharter Industrial Metal mit einer Portion Electro – ohne verbale Enthaltsamkeit: das ist Sector. Inspiriert von Bands wie Ministry und Rammstein mischt die Hamburger Band irre Metalriffs und archaische Vehemenz mit Gewehrsalven, Sirenen, Maschinenlärm und hypnotischen Synthies. Getragene Elektro-Sequenzen treffen gnadenlose, brutale Gitarrenwände. Wütender Gesang bohrt seine Finger erbarmungslos in die Wunden der Gesellschaft. So entsteht der infernalische Widerhall der ungewissen Zukunft. „In summary – you suck“ Grundkanon von Anfang an. Gitarrist und Composer Jannik stellte ab 2012 eine...
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