Fast drei Jahre hat es gedauert, bis die Hamburger Combo Sündenrausch um Sängerin Kira und Gitarrist Michael nach der überzeugenden EP ihr Debüt-Album präsentieren. Und - was soll man sagen? - die Zeit hat sich mehr als gelohnt. 10 Songs beinhaltet die Tracklist und eine Perle reiht sich an die andere. Doch, der Reihe nach: Mit einem verträumt säuselnden Frauenchor zu Beginn des Openers "Heroin" wähnt der Rezensent sich in sanften Popgefilden, doch nach wenigen Sekunden zeigt ein fettes Gitarrenriff, wo der Bauer den Most holt. Entspannt groovt es in der Strophe um dann im Refrain eine Schippe draufzulegen. Groove ist dann auch das Stichwort für "Hier & Jetzt", hier bildet ein markantes Riff die Grundlage und setzt einen gelungenen Kontrapunkt zum melodiösen Refrain. Bei "Heute Nacht" ist die Konstellation ähnlich und jeder Freund von fetten Gitarrensounds kommt hier voll auf seine Kosten. Das vorab als Video (https://www.youtube.com/watch?v=467HwDhv9Nw) veröffentlichte "Feuerregen" geht mit seinem treibenden Beat auch sehr gut nach vorn. "Poesie" nimmt für eine kurze Zeit das Tempo raus und lässt den Hörer mit Sängerin Kira und einem Klavier alleine. "Lüg Mich An" beginnt sanft um sich dann bis zu einem mitreißenden, verzweifelt flehenden Höhepunkt zu steigern. Sehr geil und mein persönliches Highlight auf "Sündstoff". "Wahnsinn" kommt mit einem schleppenden Beat daher und mündet dann in einem positiven treibend-hymnischen Refrain. "Brenn!" ist ein einziges fettes Brett und lädt so richtig zum Kopfnicken ein. "Verstand Verloren" gibt dem Hörer wieder eine Atempause und das mit "Ewig Verbunden" wird es ein letztes Mal hymnisch und entlässt mich in mein Büro voller Stille und dem Wunsch nach einer weiteren Dosis "Sündstoff". Meine Favoriten auf "Sündstoff" sind "Heroin", "Feuerregen", "Lüg mich an", "Wahnsinn" und der Rausschmeißer "Ewig Verbunden". Ein sehr ausgewogenes Album mit Ecken und Kanten, das durch gelungene Arrangements, sowohl fette als auch gefühlvolle Gitarrenparts und nicht zuletzt die unverwechselbare Stimme von Sängerin Kira überzeugt. Hinzu kommt die professionelle Produktion von Chris "Lord Of The Lost" Harms. Es sollte mich sehr wundern, wenn Sündenrausch nicht bald auf den großen Festivals zu sehen sein werden. Erhältlich ist das Album digital über iTunes und Amazon, in physischer Form direkt über die Website der Band und ihre Facebook Seite. "Sündstoff" macht süchtig nach mehr.