Als Düsseldorfer werde ich nicht müde zu erklären, dass aus der Landeshauptstadt eine Reihe von relevanten Bands kommen und damit meine ich nicht Die Toten Hosen und Westernhagen. Sondern Kraftwerk, DAF, Die Krupps, Tommi Stumpff oder Tilt! um nur einige zu nennen. Daher habe ich selbstverständlich aufgehorcht, als ich gelesen habe, dass Slave Republic aus der Rheinmetropole kommen.
Vorweg ist Eines zu sagen - wer es modern, abgefahren oder unbedingt hart braucht, muss an dieser Stelle nicht weiter lesen. Musikalisch werden hier die 80iger bzw. New Wave zum Leben erweckt und mit frischen Synth-Pop-Sounds angereichert. Und so ist es nicht überraschend, dass Alec Fu und Alex Alice schon seit den Neunzigern Musik machen, auch wenn "Electric One" für Slave Republic als Duo ein Debüt ist. Um "Electric One" genießen zu können, sollte man als Hörer dieser Musik auch zugeneigt sein und sich nicht an mangelnder Innovationsfreude stören. Dann macht dieses Album wirklich Spaß. Zwar überzeugen mich nicht alle Stücke, aber die Sehnsucht in "Electric", dass erschöpfte "Number 3" oder das elektronische "Minimum Regret" gefallen mir sehr gut.
Nebenbei belegt diese CD einmal mehr, dass ein haujobb Remix immer eine Bereicherung ist. Gehört das eingängige "My Maker" im Original zu den wenigen Songs, die ich im fünften, sechsten Durchgang leicht "über" hatte, ist die Remix-Variante prima. Das ruhige "Destiny" bildet den klassischen Ausklang einer Wave-Platte und gefällt ebenfalls. Mir gefiel diese Art von sehnsüchtigem, manchmal auch leicht klagendem Gesang schon immer. Und auch wenn z.B. IAMX vorgemacht haben, dass man dies auch in einem modernen Soundgewand durchziehen kann, ist den beiden Düsseldorfern meiner Ansicht nach hier eine prima Scheibe mit schönen Refrains gelungen.
Die Songs würden auf einer Klassiker-Clubnacht zwischen sagen wir mal B-Movie, Clan Of Xymox und Alphaville niemanden von der Tanzfläche vertreiben. Slave Republic wird in einer Dekade wohl nicht in einem Atemzug mit den eingangs aufgeführten Legenden genannt werden, aber Freunde der 80iger mit einem Hang zum Wave, sollten hier gut unterhalten werden. Und es wäre doch gelacht, wenn auf der anstehenden Tour mit De/Vision und Sono nicht der ein oder andere neue Hörer gewonnen werden kann.