Obwohl ich absoluter Anhänger elektronischer Musik bin, konnte ich bisher noch kein Album der nun folgenden Ausnahmeband mein Eigen nennen. Gleichwohl bin ich mir der Bedeutung der Skinny Puppy als Vorreiter der „Electronic Body Music“ und als Einfluss diverser nachfolgender Bands sehr wohl bewusst. Mit „The Greater Wrong Of The Right“ halte ich nun dennoch mein erstes eigenes Album der Band in den Händen. Und hier wird weitaus mehr geboten als reiner Electro… Aber von vorn. Mit „The Greater Wrong Of The Right“ lösen die Skinny Puppy endlich ihr versprochenes Comeback ein. Und das in höchst energetischer Form. Das Trio, bestehend aus Sänger Nivek Ogre und den Soundmastern Cevin Key und Mark Walk, startet mit „I’mmortal“ gleich wieder unmissverständlich voll durch. Es gäbe keinen großartigeren Opener für dieses Meisterwerk. Diese treibende Up- Tempo Nummer wird mit großer Wahrscheinlichkeit die deutschen Szene- Clubs mit tanzenden Massen füllen. Ebenso wie wohl auch das darauf folgende „Pro-test“, das mit Rapeinlagen überrascht und brilliert. „EmpTe“ experimentiert mit diversen Flächen, die teilweise sogar TripHop- Elemente enthalten. Die Flächen bauen sich in atemberaubender Weise auf und führen zu konsequenten Zuckungen in meinem Kopf. „Neuwerld“ dagegen führt zu leichten Kopfschmerzanfällen und trifft nicht ganz meinen Musiknerv; es geht mir eher auf den Nerv. Aber den kleinen ‚Ausrutscher’ kann ich auf diesem Album auf jeden Fall verkraften… Kommen wir nun aber wieder zu den weiteren musikalischen Meisterwerken. „Ghostman“ ist ein ruhigeres und stark verschachteltes Stück. Brillant gemacht. Mit „dOwnsizer“ und „Past Present“ bleibt es dann auch im unteren Tempobereich. Die Klänge werden düsterer und in „Use Less“ mit Trommelelementen erweitert. Zum Ausklang beweist die Ausnahmeband noch einmal mit „Goneja“ und „DaddyuWarbash“ ihr vielseitiges Potential. Perfekte Einheiten aus Ogres kräftigen Gesang und Key’s sprühenden Programmierfähigkeiten. Mit ihrem Comeback haben Skinny Puppy überzeugend bewiesen, dass sie in all den Jahren nichts verlernt haben. Ganz im Gegenteil überraschen sie auch mit neuen Elementen, die perfekt mit ihrer altbekannten Stärke der verschachtelten Soundscapes harmonieren. Ein dynamisches und vielschichtiges Album, das in keinem guten CD-Regal fehlen sollte.